Train Kids

Autor*in
Reinhardt, Dirk
ISBN
978-3-8369-5800-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
319
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 14-jährige Ich-Erzähler Miguel aus Guatemala versucht via Mexiko der USA zu erreichen. Seine vier Zufallsbekannten werden auf der gefährlichen Tour zu Freunden. Niemand ist ohne eine extreme Notlage unterwegs und niemand hat sich die Tour so schlimm vorgestellt.

Beurteilungstext

Miguel wächst bei der Tante auf. Seit Jahren sind er und seine kleine Schwester ohne Mutter. Diese lebt als Illegale in den USA, doch der Traum, die Kinder nachzuholen, platzt mehrmals. Will die Mutter ihre Kinder überhaupt wieder sehen? Miguel macht sich auf den Weg. Er will zu seiner Mutter und dann, wenn er genug Geld hat, die Schwester nachholen. Der illegale Grenzübertritt nach Mexiko ist gefährlich, aber was danach kommt, wird lebensgefährlich. Kein Illegaler ist gerne gesehen. Flüchtlinge sind vogelfrei. Banditen, Polizisten, Hunger und Durst, Hitze und Kälte setzen den Flüchtlingen zu. Wunschträume zerplatzen wie Seifenblasen. Ohne Fernando, der bereits mehrmals auf der Strecke unterwegs ist, wären die Kinder chancenlos.

Die Reise verändert die Kinder, über deren Leben zu Hause in Rückblicken erzählt wird. “Hier kommt keiner ohne Beulen raus”, psychische und physische Beulen. “Solange du unterwegs bist, kannst du dir etwas vormachen. Aber ist es wirklich besser als da, wo du herkommst?”, fragt sich Miguel, der erkennen muss, dass er nirgends willkommen ist.
Im Nachwort erfährt der Leser, dass ca. 300.000 Migranten jährlich über die Südgrenze Mexikos kommen mit dem Ziel, die USA zu erreichen. Eine Karte auf dem Vorsatz zeigt, wie weit diese Strecke ist. Ein Bruchteil erreicht die Grenze der USA.

Der Autor recherchierte vor Ort und lernte Kinder kennen, die sich auf den Weg gemacht hatten. Er macht deutlich: Ohne eine Armutsbekämpfung in den Herkunftsländern wird es keine Lösung geben. Und es wird deutlich: Niemand verlässt seine Heimat ohne große existenzielle Not.

Fazit: Eine spannende Lektüre, die manchmal vergessen lässt, dass sie auf Fakten beruht und echte Leben bedroht sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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