Toni will ans Meer

Autor*in
Waechter, Philip
ISBN
978-3-407-75556-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
64
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Toni freut sich riesig auf den Urlaub mit seiner Mama. Bis zu dem Tag, als er erfährt, dass sie es sich dieses Jahr nicht leisten können. Toni möchte das nicht hinnehmen. Als er bei einer Preisausschreibung eine Reise gewinnt, ist die Freude groß. Sie wird jedoch im Hotel schnell getrübt: Sie befinden sich in einem schnöden Luxus-Resort in den Bergen. Toni und seiner Mutter reicht es bald.
Der Comic erzählt über einen Sommer, der auch ohne teuren Urlaub unvergessliche Erlebnisse bereithält.

Beurteilungstext

Waechter erschafft mit "Toni will ans Meer" einen zweiten Comic zum Protagonisten Toni (nach "Toni. Und alles nur wegen Renato Flash"). Toni ist ein aufgeweckter, humorvoller und redegewandter Junge, der zusammen mit seiner Mutter lebt. Als sie unmittelbar zu Beginn des Buches in sein Zimmer tritt, erfährt man, dass es um den lang ersehnten Urlaub in den Sommerferien geht, den seine Mutter sich nicht mehr leisten kann. Doch Toni ist ein eloquenter Junge, der die Leser*innen an seinen Vorhaben und Gedanken teilhaben lässt. So begibt er sich mit seinem Freund Theo im Zeitschriftenladen auf die Suche nach Reise-Gewinnspiele, wenngleich die Zielgruppe bei Titeln wie „Natur pur für Jung Gebliebene“ oder “Käse-Seminar in Südtirol“ eine andere zu sein scheint. Als Toni tatsächlich gewinnt, ist es deshalb nicht verwunderlich, dass es sich beim Hotel Tannenblick um ein weniger kinderfreundliches Domizil handelt. Er und seine Mutter kommen in einem edlen Hotel in den Bergen an und bemerken schnell, dass ihnen jeder Spaß verwehrt bleiben würde. Nicht mal rennen darf man dort, geschweige denn Fußball spielen.
Während die Story durch die Illustrationen vorangetrieben wird und so sehr inhaltsdicht wird, kommen ausführliche Gedanken vergleichsweise kürzer. Was scheinbar an ausformulierten Gefühlen fehlt, bietet sich im schulischen Kontext für Perspektivwechsel, Gespräche und schriftliche Auseinandersetzungen an.
Der Charme der Dialoge ist einzigartig: Die unmittelbaren Gespräche eröffnen der Leser*in die Entdeckung verschiedener Sprachstile. Das familiäre Gespräch unterscheidet sich deutlich von Werbe-Floskeln der Zeitungsannoncen oder den hochtrabenden Beschwerden und Anmerkungen der Personen im Hotel: „Willst du meine Frisur zerstören?“ oder „Vielleicht noch ein Scheibchen Zitrone?“.
Wirklich herausragend ist der Witz dieses Buchs, insbesondere in den Interaktionen zwischen Toni und seiner Mutter. Das Thema alleinerziehender Mütter wird an keiner Stelle problematisiert Familie bedeutet hier Zufriedenheit und Glückseligkeit. Die Geschichte erzählt von Lebensfreude. Ein omnipräsentes Thema, das sich nie der Frage nach Aktualität stellen müsste. Jeder kann sein Glück bestimmen. Tonis Empathie wird am Ende nochmal bestätigt. „Selten hatte [er seine] Mutter so glücklich gesehen.“
„Toni will ans Meer“ ist sowohl für ein privates Leseerlebnis als auch für den schulischen Gebrauch zu empfehlen, vor allem für Kinder von 8 bis 10 Jahren. Das Buch beweist, dass Comics eine Erweiterung textueller Erlebnisse sein können, die sich durch ihre unmittelbaren Gespräche der Realität annähern. Und das geschieht hier auf eine sehr sprachsensible und vielfältige Weise.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ne; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 14.08.2020

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