Toni will ans Meer

Autor*in
Waechter, Philip
ISBN
978-3-407-75556-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
67
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Einen unterhaltsamen, warmherzigen Kindercomic mit einem unverkennbaren sommerlich-ferienhaften Charme bietet Philipp Waechter den jungen Leser*innen hier! Erzählt wird mit einer Portion literarischer Leichtigkeit, viel Witz und Ironie von der Feriengeschichte des Jungen Toni, bei dem die Sommerferien sich ganz anders entwickeln als vermutet. Das Buch lädt zum Träumen ein!

Beurteilungstext

Dieses Buch ist sicherlich nicht nur etwas für Comic-Fans! Der fußballbegeisterte, sympathische und kindlich-naive Toni, dem man schon in dem 2018 erschienenen Band „Toni. Und alles wegen Renato Flash“ kennenlernen konnte, ist völlig verzweifelt, als seine alleinerziehende Mutter ihm mitteilt, dass aus finanziellen Gründen nichts aus ihrem geplanten Sommerurlaub wird. Dabei möchte der Junge so gerne wie alle anderen Kinder verreisen! Er kommt dann gemeinsam mit seinem Freund auf die Idee, an einem Preisausschreiben teilzunehmen. Wie der Zufall es so will, gewinnt er die Reise auch tatsächlich – diese jedoch verläuft wiederum völlig anders als erwartet. Denn: Spannend wird der Aufenthalt in dem pickfeinen und schnoddrigen Hotel nicht; und alles, was Spaß macht, ist leider verboten. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und das Duo flüchtet zu guter Letzt zu einer Freundin der Mutter (Chrissi), die ihnen einen Wagen leiht, damit sie damit endlich ans lang ersehnte Meer fahren können. Auch wenn dort so manches ein wenig chaotisch abläuft, erleben beide doch den Sommer ihres Lebens. Und vor allem verbringen sie ganz viel harmonische Zeit miteinander, die wiederum Mutter und Sohn umso mehr zusammenschweißt.
Das Verhältnis der beiden wird als besonders warmherzig und liebevoll dargestellt, sodass sich das Buch fast wie eine Liebeshymne an die beispiellose Beziehung zwischen Mutter und Sohn liest. Beide reden offen über ihre Träume und Wünsche (Toni möchte Fußballprofi werden) und die Mutter gibt ihrem geliebten Sohn immer wieder Leitgedanken über das Leben mit auf den Weg; z.B.: "Jeder Mensch sollte das Leben leben dürfen, das er sich erträumt hat und das zu ihm passt!" 'Probleme', wie etwa der fehlende Vater, werden nicht angerissen, sodass dieses Buch Mut für das Leben zu zweit macht und zeigt, dass es weniger auf die postulierte 'Vollständigkeit' der Familie ankommt, sondern vielmehr in erster Linie auf die Qualität des Beziehungsverhältnisses.
Der Comicstil von Waechter mit seiner harmonischen Farbgestaltung ist klar strukturiert (mit einem kommentierenden Ich-Erzähler-Anteil und entsprechenden Gedanken- oder Sprechblasen). Selbst vor einer humorvollen Anspielung auf den Verfasser des Comics auf einer Metaebene ("Total, das sollte man mal dem Zeichner sagen, der diesen Comic gemacht hat") wird nicht zurückgeschreckt. Dies macht den besonderen Charme dieses Comics aus, der – trotz aller narrativen Raffinesse – auch für jüngere Kinder bereits gut 'lesbar' ist. Der Satzbau ist recht einfach gehalten und die Comicgeschichte ist mit ihren kurzen Kapiteln, die auch als einzelne Geschichten gelesen werden können, sowie aufgrund der das Geschehen überblickenden Ich-Erzählinstanz gut nachverfolgbar. Die Leser*innen erhalten über die Ich-Perspektive detailliertere Einblicke in die Gedankengänge des Jungens. Und wie nebenbei werden über das Stilmittel der Komik bzw. der Ironie problemsensible Themen angerissen (wie bspw. die frühe Handysucht seines Rallye-Partners), ohne indes mit dem pädagogischen Zeigefinger zu moralisieren. Vielmehr werden solche Verhaltensweisen in ihrer Widersprüchlichkeit und Abwegigkeit entlarvt.
Insgesamt ein wahrer Comic-Genuss – nicht nur für selbsterklärte Comic-Liebhaber!

(njs)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 170; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.05.2020

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