Toni sieht alles

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Teaser

Toni beobachtet ihr Umfeld so genau, dass ihr nichts entgeht. Überall entdeckt sie etwas Verdächtiges. Oder gibt es doch für alles eine ganz harmlose Erklärung?

Beurteilungstext

„Das Mädchen hat entschieden zu viel Fantasie“, meint Tonis Mutter immer dann, wenn Toni ihr von ihren Beobachtungen berichtet. Was soll denn an einem Vermessungstechniker auf der Straße vor der Bank oder an zwei Männern im Café schon verdächtig sein? Doch das Mädchen ist sich ganz sicher, dass die beiden finsteren Kerle einen Überfall auf die Bank planen und vorbereiten. Und sie entdeckt ständig neue Indizien. Als sie eine Geheimbotschaft aufschnappt, weiß sie, dass sie schnell handeln muss. Doch was soll sie tun, wenn die Mutter ihr nicht glaubt? Zum Glück weiß Toni sich zu helfen.

„Ein Kinderkrimi“ nennt der Moritz-Verlag diese Geschichte, die 2019 zuerst auf Polnisch und nun erstmals auf Deutsch erschienen ist. Und das trifft insofern zu, als es tatsächlich um ein Verbrechen geht, das sich vor den Augen des Mädchens abspielt und das von der Erwachsenenwelt weitgehend unbemerkt bleibt. Durch die Reaktionen der Mutter, die für alle Beobachtungen Tonis eine harmlose Erklärung parat hat, bleiben die Lesenden bis zur Auflösung des Falles im Unsicheren, wer von den beiden Recht hat. Sind alle Dinge, die Toni beobachtet, wirklich völlig alltäglich oder aber die Hinweise auf ein Verbrechen?
Dieses Rätselraten ist einerseits interessant, sorgt aber andererseits auch dafür, dass keine rechte Spannung aufkommen will.

„Für alle, die schon gerne selber lesen“ heißt die Reihe, in der das Buch erschienen ist. Kinder, die den Leselehrgang erfolgreich abgeschlossen haben, werden den Text, der in 14 Kapitel aufgeteilt ist, sicherlich gut bewältigen und verstehen können. Zumal die zahlreichen farbigen Illustrationen von Franziska Ludwig auf jeder Seite den Inhalt veranschaulichen und den Fokus durch eingestreute Sprechblasen noch einmal auf wichtige Details richten. Ob Kinder dem Geschehen aber bis zum Ende mit großem Interesse folgen mögen, darf bezweifelt werden.