Töchter des Mondes. Cate

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen, doch davon darf niemals jemand erfahren. Hexen werden verfolgt, verbannt und verbrannt. Cate trägt schwer an dem Vermächtnis der verstorbenen Mutter. Mit der Entdeckung einer Prophezeiung, die besagt, dass die drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden, gerät ihr Leben in Gefahr.

Beurteilungstext

Neuengland, Ende des 19. Jahrhunderts.
Die drei Schwestern Cate, Maura und Tess leben zusammen mit ihrem Vater auf dessen abgeschiedenem Anwesen.
Nach dem Tod ihrer Mutter hat die sechzehnjährige Cate die Aufgabe übernommen, ihre Schwestern aufzuziehen und vor den Gefahren des Entdecktwerdens zu bewahren. Niemand darf davon erfahren, nicht einmal ihr Vater, denn die Mädchen sind wie ihre verstorbene Mutter Hexen. Das zurückgezogene Leben macht sie zu Sonderlingen.
Im Tagebuch ihrer Mutter stößt Cate auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Herrschaft der Bruderschaft beenden und die Hexen erneut an die Macht führen werden.
Da der Roman als Fortsetzung angelegt wurde, ist es wahrscheinlich, dass Cate, Maura und Tess diese drei Schwestern sind.
Jessica Spotswood beschreibt in Töchter des Mondes: Cate eine "alte" Welt, in der Frauen nur als Dienerin für ihren Mann oder in der Schwesternschaft leben dürfen. Frauen, die sich nicht dem Willen der Bruderschaft beugen, werden verfolgt und als Hexen angeklagt, eingesperrt oder Schlimmeres.
Die Autorin schuf mit den drei Schwestern drei unterschiedliche Figuren mit authentischen Charakterzeichnungen.
Erzählt wird aus der Perspektive der ernsten und verantwortungsbewussten Cate. Sie will im Gegensatz zu ihren Schwestern keine Hexe sein und trägt schwer an der Verantwortung. Die impulsive und lebenshungrige15-jährige Maura macht es ihr besonders schwer. Ganz anders die Jüngste, Tess ist klug, freundlich und verständnisvoll. So steht für jede Leserin eine identitätsstiftende Figur zur Verfügung.
Ein wenig abgeflacht und romantisch verklärt wirkt Cates große Liebe Finn.
Die Brüder sind durchweg böse. So scheint der Aufbau des Romans klar in Gut und Böse gegliedert zu sein. Umso erfrischender und überraschend wirkt es, dass sich zwei anfangs sehr negativ angelegte Mädchen dann als Helferinnen zeigen.

In 21 Kapitel gegliedert erzählt der Fantasy Roman in romantischer und emotionsgeladener Sprache die Geschehnisse der drei Schwestern und ihrer Sehnsucht nach Leben. Das fantastische Element des Hexendaseins hat dabei keine Dominanz. Vielmehr geht es um das Leben im Abseits unter Gefahren, Treue, Liebe und Verzicht ohne besondere innovative Idee.
Zum Spannungsaufhänger des ersten Bandes wird die Vorgabe, dass sich Cate, bevor sie 17 Jahre alt wird, binden muss. Entweder sie verlobt sich oder sie tritt der Schwesternschaft bei. Das erste Drittel des Buches beschreibt detailliert die Lebensumstände und Gedankenwelt der Protagonistin. Eingeflochten sind historische Fakten über Kleidungstil und Fortbewegungsmittel.
Warnungen und Prophezeiungen sorgen dann zunehmend für Spannung und schnellerem Lesefluss. Besonders zum Ende steigt mit unvorhersehbaren Wendungen die Dramatik für Cate. Leider nur, um als Cliffhänger für den zweiten Band zu dienen. So bleibt man ein wenige ratlos zurück. Schade, hier mutet das Konzept der Trilogie eher ärgerlich und demotivierend an. Jessica Spotswood kann durchaus flüssig und packend erzählen, aber eine Streckung der Story auf mehrere Bände tut diesem Roman nicht gut.

Die Covergestaltung richtet sich auf die Zielgruppe Mädchen ab 13 Jahren. Sinn und Thema des Buches werden sofort klar. Nahezu hingegossen liegt ein schönes Mädchen mit Blumen im Haar auf dem Rücken und blickt über Kopf den Betrachter sehnsuchtsvoll an. Farben, Kontraste sowie die Typographie sprechen die romantische Seele im Leser an. Zauberhaft dann auch die Hardcover Gestaltung unter dem Schutzumschlag. Hier setzt sich das romantische Bild im Thema mit dem zarten Flug der Libelle über die Rosen fort.

Fazit: Ein mäßiger Schmöker, der dennoch seine weibliche Leserschaft erreicht. Für Leserinnen, die sich von der ernsthaften Cate angesprochen fühlen und auf den zweiten Band warten, durchaus empfehlenswert. Möglich wäre ja, dass dieser mit mehr Magie und Tempo die Handlung schaurig schön weiter erzählt und zu überzeugen versteht.