Tobbe und der Kampf um den Zauberstein

Autor*in
ROOIJERS, ELS
ISBN
978-3-85452-864-7
Übersetzer*in
Klunker, Marion
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
de Haas, Rick
Seitenanzahl
156
Verlag
Picus
Gattung
Fantastik
Ort
Wien
Jahr
2002
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tobbes Oma ist krank und schwach, denn ihre Zwillingsschwester, die böse Hexe Übelia, will mit ihrer Hilfe die größte Macht erlangen. Nur ihr Enkel Tobbe könnte sie retten, doch Tobbe weiss nichts vom Zaubern, kennt weder Kräfte noch Sprüche und ist ganz allein - bis drei seltsame Wesen ihm zu Hilfe eilen. Und als er genug Mut zusammennimmt, besiegt er Übelia und rettet seine Oma.

Beurteilungstext

Natürlich - Harry Potter ist bekannter und seine Bücher sind auch dicker. Aber ohne auch nur andeutungsweise zu plagiieren, ist hier ein schönes und “rundes” Buch zu einem ähnlichen Thema entstanden: Ein Junge, der seinen Vater kaum kennt, erfährt, dass er aus einer Familie von Zauberern und Hexen stammt, scheinbar ohne entsprechende Fähigkeiten zu haben. Doch das Schicksal seiner Familie und aller “weissen” Magier hängt von ihm ab, als er mit dem personifizierten Bösen, seiner Grosstante Übelia kämpfen muss. Dabei hat er anscheinend ebenso hilflose Freunde, den Zauberersohn Euser, die verfressene Dopa und ein Wesen namens Plopper, der unsichtbar werden kann. Doch - kaum anders zu erwarten - mit ihrer Hilfe und einem wachsenden Selbstvertrauen gelingt es, zumindest einen Etappensieg gegen das Böse zu erringen (mehr wäre ja auch zu utopisch!).
Soweit gewisse Grundmusterähnlichkeiten. Die Art der Entwicklung des Handlungsfadens aber, alle Details und Unterthemen, das ist originär und vor allem auch originell, mit Witz und Einfallsreichtum geschrieben und kongenial übersetzt. Was mich persönlich ein ganzes bisschen stört, ist die ausgeprägte “Bedeutung” mancher Namen: Gute Magier, die “Wohlleben”, “Fortunatus” oder “Liebegut” heißen und böse Magier namens “Übelia”, “Klowina” oder “Glotzius” - das ist recht dick aufgetragen, sehr direkt etikettierend und in deutlichem Kontrast zu den eher ausgefallenen anderen Namen wie Tobbe und Euser. Ein echter Kritikpunkt aber soll das nicht sein.
Nicht ganz einverstanden bin ich mit den Illustrationen, die recht sparsam verteilt einen eher harmlos-komischen Eindruck vermitteln, der zu der doch recht spannenden und manchmal sogar gruseligen Geschichte nicht ganz passt. Die so erreichte Abmilderung der Atmosphäre kommt vielleicht sehr jungen Lesern entgegen, aber so harmlos, wie die Bilder dies glauben machen, ist das Buch gar nicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010