Tito Bonito und die Sache mit dem Glück

Autor*in
Woods, Matilda
ISBN
978-3-7915-0069-0
Übersetzer*in
Klein, Susanne
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Allepuz, Anuska
Seitenanzahl
200
Verlag
Dressler
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Das optisch fröhlich und magisch erscheinende Buch greift die Thematik des Todes auf, doch schafft es diese auf ebendiese Weise zu vermitteln: Der Sargmacher Alberto lebt ein einsames und trauriges Leben bis eines Tages merkwürdige Ereignisse sein Leben auf den Kopf stellen und er Tito Bonito, einem kleinen Jungen, begegnet. Durch ihn erfährt er neue Lebensfreude und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Glück.

Beurteilungstext

Eine mysteriöse Krankheit befällt die wundersame Stadt Allora. Während sonst die Lebensfreude, die strahlend bunten Fassaden der Häuser und die fliegenden Fische Touristen anlocken, bringt die Krankheit den Tod über die Stadt. Wer reich genug ist flieht, wer nicht das nötige Geld hat, ist seinem Schicksal ergeben. So auch Alberto Cavello, der seine Frau und seine drei Kinder verliert. Aus Not wird er zum Sargmacher der Stadt und wird so täglich mit dem Tod konfrontiert, auch dann noch als die Krankheit in der Stadt überstanden ist. Er lebt in der Gesellschaft der Toten bis zu dem Tod der rätselhaften Signorina Bonito. Dieser lässt merkwürdige Ereignisse in seinem Haus geschehen: Essen verschwindet und er fühlt sich beobachtet. Er findet schnell heraus, dass ein kleiner Junge, der augenscheinlich der Sohn der Signorina ist, für diese verantwortlich ist. Großherzig wie Alberto ist, beginnt er, für ihn und seinem zauberhaften Vogel Fia zu sorgen, ihn zu lehren und schließlich bei sich aufzunehmen. Die Anwesenheit des Jungen, Tito, bleibt ein Geheimnis bis eines Tages ein fremder Mann Tito suchen kommt und die Stadt Allora auf den Kopf stellt, um ihn zu finden. Tito und Alberto bleibt nur die Flucht und gemeinsam geben sie sich mit dem Vogel Fia aufs offene Meer auf die Suche nach Glück.

Neben dem immer präsenten Thema Tod greift Matilda Woods in ihrem ersten Buch auch die Themen Freundschaft, Familie und Geborgenheit auf. Durch eine humorvolle Weise gelingt es ihr, das Gefühl der Trauer, das mit der Thematik Tod einhergeht, aufzubrechen und auf kindgerechte Weise zu verpacken, ohne dass die Tiefe verloren geht. So beschäftigt sich beispielsweise der Bürgermeister mit seinem Tod. Bei der Planung seiner Beerdigung und seines Sarges wird der Leser mit klischeehaften, witzigen Fakten konfrontiert. Durch die Angabe seiner Körpermaße gerät er in eine für ihn sehr peinliche und für den Leser höchst amüsante Situation. Geprägt ist das Buch von einer bildhaften Sprache, die die Vorstellungskraft anregt und dadurch eine nahezu magische Atmosphäre erzeugt. Diese findet sich auch in der illustrativen Gestaltung des Werkes wieder, die mit ihrer gänzlich in dunkelblau gehaltenen Darstellung überzeugt. Der lineare Handlungsverlauf, der stellenweise Handlungssprünge aufweist, ermöglicht es, eigene Überlegungen anzustellen und Vorstellungen zu entwickeln. Innerhalb der Geschichte werden immer wieder kleiner Spannungsbögen aufgebaut, sodass sich einzelne kurze Kapitel als Leseeinheiten zusammenfassen lassen und die Länge des Buches in mehreren Abschnitten zu meistern ist. Der Kinderroman verlangt dem Leser jedoch einiges an lexikalischem Wissen durch Fachbegriffe und fremdsprachlichen Bezeichnungen ab, sodass das Buch unter anderem auch auf Grund der bildlichen Sprache eher für erfahrenere Leser zu empfehlen ist.

(Verfasserin: Lina Kuhlmann)

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Diese Rezension wurde verfasst von schr33; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 22.07.2018