Titanic Untergang eines Traums

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Teaser

“Die Titanic war das größte Schiff ihrer Zeit und galt als unsinkbar. Doch am 14. April 1912 kollidiert der Luxusliner mit einem Eisberg und versinkt in den eisigen Fluten des Nordatlantiks. Historische Dokumente, beeindruckende Bilde und viele neue Fakten erklären, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.” (Aus dem Klappentext)

Beurteilungstext

Rechtzeitig zum 100. Gedenktag des Untergangs erscheint mit “Titanic. Untergang eines Traums” (“Titanic. Disaster at sea”) im Hause cbj ein reich bebildertes und umfangreiches Sachbuch zu einem der wohl bekanntesten Ozeanriesen der Technikgeschichte.

Zum Einstieg führt ein Abschnitt in die “große Zeit der Ozeanriesen” ein, die interessante Angaben wie Größe, Reeder und Stapellauf zu anderen Luxuslinern des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert versammelt, unter anderem die SS Great Eastern, die SS Kaiser Wilhem der Große oder die RMS Lusitania. Im Anschluss wenden sich drei Doppelseiten dem Bau der Titanic zu und geben beispielsweise mittels eines Längsschnitts Einblicke in das Innere des Schiffes. Auch dessen Vorratsbedingungen werden thematisiert. So waren knapp 5.000 kg Fisch, 20.000 Flaschen Bier, 5.700 Liter Milch, 36.000 Orangen oder 1.000 kg. Kaffee an Bord.

Ein weiterer Abschnitt widmet sich dem Beginn der Reise sowie der Situation auf der Brücke, im Maschinenraum und dem Gästebereich (Klassen I bis III), bevor ein weiteres Kapitel briefliche und tagebuchbedingte Belege für “böse Vorahnungen” anführt, die Kollision mit dem Eisberg thematisiert und die Ereignisreihenfolge des Untergangs dokumentiert.

Das letzte Drittel des Bandes wendet sich danach der zeitgenössischen Rezeption der Katastrophe sowie den filmischen Adaptionen des Untergangs zu, beschreibt die Vorgänge um die Wiederentdeckung und die Bergungsversuche des Wracks in den 1980er Jahren sowie die Bedeutung von Luxuslinern heute. Abgerundet wird “Titanic. Untergang eines Traums” durch ein kleines Schifffahrtsglossar und ein Sachregister.

Sämtliche Abschnitte sind reich bebildert und versammeln neben Photographien der Zeit auch Reproduktionen von Dokumenten wie Tickets oder Postkarten. Ein ebenso wichtiges Element des Bandes stellt das Einschwenken auf die Menschen hinter der Katastrophe dar. Überall finden sich kürzere Biogramme von Reisenden und Mannschaft, die die erste und letzte Fahrt der Titanic besonders geprägt oder aber überlebt haben.

Insgesamt entwickelt sich so ein durchweg faktenbasierter, informativ hochwertiger und klar strukturierter Abriss zu Entstehung und Untergang des Titanic-Traums, der lose Interessierte ebenso wie Kenner faszinieren und zum Entdecken einladen dürfte.

Empfehlung: Ein detailliertes Jugendsachbuch zur Titanic und zur Titanic-Katastrophe, das neben den eher spielerisch angelgten Titeln “Titanic” von Martin Jenkins (Oetinger 2007) oder “Die Geschichte der Titanic” von Steve Noon (Kindersley 2009) nunmehr auch ein eher faktenorientiertes Lesepublikum erreicht. Die Ausgewogenheit zwischen technischer, historischer und biographischer Information macht den anspruchsvoll gestalteten Band zudem zu einer ungewöhnlich reichen Fundgrube für all jene, die sich noch intensiver mit den unterschiedlichen Facetten der Titanic beschäftigen wollen.