Tisha - Die Geschichte einer jungen Lehrerin in der Wildnis von Alaska

Schlagwörter

• Kulturen
• Rassismus

Teaser

Anne Hobbs geht mit 19 Jahren als Lehrerin nach Alaska in ein kleines Dorf. Weiße, Indianer und Eskimos leben nebeneinander mit deutlich abgesteckten Grenzen. Anne versucht diese zu überwinden mit großem sozialen Engagement.

Beurteilungstext

Der Autor schrieb diese Biografie nach den authentischen Aufzeichnungen Anne Hobbs, die 1927 als 19jährige Lehrerin nach Alaska ging und rückblickend mit 67 Jahren 1975 ihre Aufzeichnungen über diese Zeit beendete. Die Protagonistin erzählt in der Ich-Form, Tagebuchform, sodass der Leser von 14 Jahren an aufwärts (auch Erwachsene) unmittelbar am Geschehen teilnimmt. Der biografische Roman liest sich wie ein Abenteuerroman, der den Leser in ein unbekanntes, wildes Land entführt, in dem sehr harte Lebensbedingungen herrschen in einer beeindruckenden Naturkulisse. Sehr deutlich wird der Idealismus der jungen Frau herausgearbeitet, die mit hehren Vorstellungen in diese Wildnis kam und hier mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und sich bewähren muss. Anne widersetzt sich den Vorurteilen und den Regeln, die zwischen den verschiedenen Rassen aufgestellt sind und an die sich alle halten. Anne will die Eskimos und Mischlinge gleichberechtigt wie die weißen Mitbürger behandeln. Dies Unterfangen stößt auf starke Ablehnung, was sie fast ihre Stellung und Beförderung kostet. Schließlich findet sie in Fred, einem Halbeskimo, ihre große Liebe. Diese “nicht würdige” Verbindung wird von allen Seiten hintertrieben und setzt beide großer Angriffe aus. Dem Autor ist es gelungen die Geschichte der “Tisha” (teacher), der Lehrerin eindrucksvoll und stimmig zu schildern. Zum einen sind hier sehr beeindruckende Naturbeschreibungen zu finden, zum anderen wird eine stolze junge Frau geschildert, die gegen Intoleranz, überholte Werte und Normen kämpft, an der Herausforderung selbst wächst und sich emanzipiert, als auch eine anrührende Liebesgeschichte. Ein Buch, das der Leser von 14 bis 99 Jahren verschlingt und das ihn in seinen Bann zieht nicht nur durch die Spannung, die bis zum Schluss anhält und die lebendige Erzählweise.
Sehr empfehlenswert