Theo und HAInz

Schlagwörter

• Angst
• Gender/Geschlecht
• Tiere

Teaser

Für Theo ist Wasser ein Graus, vor allem das wöchentliche Bad. Eines Tages findet er in der Wanne den Hai HAInz, der sich verirrt hat, weil er mit seinen siebzig Jahren nicht mehr so gut sieht. Paul hilft ihm mit der Taucherbrille seines Vaters aus und HAInz lässt Theo erleben, wie schön das Element Wasser ist, so dass er keine Angst mehr vor dem Schwimmunterricht hat.

Beurteilungstext

Die Geschichte von Theo und HAInz dürfte Jung und Alt gefallen, denn das Thema ""Angst vor Wasser"" ist vielen aus eigener Anschauung bekannt.
Schon der Titel nimmt gefangen: ""HAInz"" ist der Name des Hais in Theos Badewanne, weist aber auch auf die Gattung des Namensträgers hin, so dass Erwachsene schon beim Titel ahnen, dass es sich um eine Tiergeschichte handelt.
HAInz wird auf Grund seiner Gebrechen schnell zum Sympathieträger und fordert Theos Hilfsbereitschaft - und damit seine Aktivität, durch die er seine Angst überwindet - heraus. Weil HAInz altersbedingt schlecht sieht, ""verschwimmt"" er sich ständig, was die lustigen farbigen Zeichnungen der Illustratorin veranschaulichen. Theo schenkt ihm die Taucherbrille seines Vaters, damit HAInz besser sieht. Auch als dem Hai seine ""fünften Zähne"" aus dem Maul fallen, greift Theo zur Zahnbürste, um das Gebiss von den Gemüseresten zu säubern, und bekämpft den Geruch mit Mundwasser. Als ""Gegenleistung"" nimmt HAInz Theo mit ins Meer, um ihm die Vorzüge des Elements Wasser erleben zu lassen. Die Qualität des Buchs wird u.a. an dieser Stelle deutlich: Die Autorin spricht nicht davon, dass Theo und HAInz im Meer ""schwimmen"", sondern zeigt durch die Verben ""kraulen"", ""gleiten"", ""schlängeln"" und ""springen"" unterschiedliche Fortbewegungsmöglichkeiten im Wasser auf, die durch entsprechende Bilder veranschaulicht werden.
Amüsant für Kinder und Erwachsene dürften auch die ersten Seiten der Geschichte sein, auf denen Theo durch die unterschiedlichsten Manöver versucht, das Bad in der Wanne hinaus zu schieben. Besonders bemerkenswert ist dabei die Doppelseite, auf der Theo lieber ein Dinosaurier, eine Dampflok oder ein Astronaut wäre, denn in seine Fantasien hinein platzt die Aufforderung seiner Mutter in die Wanne zu steigen. Die Zeichnungen veranschaulichen Theos Vorstellungen sehr detailliert: So steht z.B. der Dinosaurier wie Theo in der Unterhose da; der Astronaut trägt ein umgestülptes Küchensieb und Kopfhörer auf dem Kopf.
Belustigend ist auch die Passage, wenn HAInz ohne Gebiss im Mund Theos Vorbehalte gegen Wasser entkräftet und dabei die S-Laute zu sch- werden, auch wenn sie den Vorleser fordert. Quasi nebenbei erfährt der Leser dabei, warum Theo Angst vor Wasser hat: Beim Schwimmunterricht hat er Wasser in Ohren, Nase und Augen bekommen.
Das Buch von Iris Muhl und Daniela Rütimann ist ein amüsantes, pädagogisch wertvolles Buch, das bei Jung und Alt Anhänger finden wird und den Preis rechtfertigt.