The Summer of Lost Letters

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Historisches
• Liebe
• Nationalsozialismus

Teaser

Ferien zu Hause oder auf der Atlantikinsel Nantucket mit Detektivarbeit? Für die Ich-Erzählerin Abby ist die Antwort sofort klar…

Beurteilungstext

Der 17-jährigen Ich-Erzählerin und Protagonistin Abby stehen lange und einsame Ferien bevor. Doch dann kommt ein Paket mit den letzten Besitztümern ihrer vor kurzem verstorbenen Oma ins Haus. Das Interessanteste ist ein Bündel Liebesbriefe, geschrieben von einem unbekannten Mann namens Edward, abgeschickt vor vielen Jahrzehnten von der Insel Nantucket. Abbys Interesse ist geweckt, denn sie weiß wenig von der Vergangenheit ihrer Großmutter und demzufolge wenig von ihren Wurzeln. Durch Beziehungen ihrer Mutter findet sie Sommerjob und Unterkunft auf Nantucket und macht sich auf den Weg.

Dort freundet sich mit ihrer Zimmernachbarin an und erlebt einen tollen Sommer mit Partys am Strand. Natürlich kommen ihre Nachforschungen nicht zu kurz. Detektivisch verfolgt sie die Spuren der Großmutter und stößt auf die Familie Barbanel, die sehr viel Einfluss auf der Insel hat. Eine Gartenparty auf dem Anwesen der Familie, bei der sie als Bedienung arbeitet, nutzt sie, um ins Haus zu gelangen. Dort, im Arbeitszimmer des Edward Barbanel, wird sie von dessen Enkel Noah überrascht. Es beginnt eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen den beiden. Zudem hat sie nun einen Verbündeten, um das Geheimnis der Liebesbriefe zu lüften…

In flottem Tempo ist dieser Jugendroman geschrieben. Hannah Reynolds nimmt die Leser:innen mit auf die Atlantikinsel Nantucket im Bundesstaat Massachusetts, der Sommeratmosphäre atmet: Partys am Strand mit Lagerfeuer, Segeltouren, große Anwesen hinter hohen Mauern. Aber nicht nur das süße Leben gibt es hier, sondern auch eine dunkle Geschichte, die geheimnisumwoben viele Jahrzehnte verschwiegen wurde. Eingebettet in die sich entwickelnde Liebesgeschichte der Enkelkinder Noah und Abby entsteht so ein spannender Roman, der in die Zeit des Zweiten Weltkrieges und der Judenverfolgung eintaucht, denn Abby gelingt es, die Kindheitsgeschichte ihrer Großmutter aufzudecken.

Beim Lesen kommt an keiner Stelle Langeweile auf und es macht Spaß, Abby bei ihrem Sommerurlaub auf Nantucket zu begleiten. Ebenso reizvoll ist die Suche nach der Wahrheit und das damit verbundene Finden der eigenen Identität. Spannend erzählt die Autorin die Geschehnisse um das aufregende Familiengeheimnis in einem Mix aus Geschichte, Romantik und sommerlicher Unbeschwertheit.
Der Roman ist nicht nur für Jugendliche geeignet, sondern spricht ebenso eine ältere Leserschaft an. Viele Themen, wie Liebe, Verrat, Familie und Judenverfolgung werden geschickt miteinander verflochten.