Thandi gibt nicht auf

Schlagwörter

• Familie
• Kulturen
• Mut
• Ungleichheit

Teaser

,,Wenn mehr Menschen teilen würden, dann wäre unsere Welt noch viel schöner – und bestimmt auch friedlicher und gerechter.“ Nach diesem Leitsatz handelt auch Thandi auf ihrer Suche nach ihrem Vater. Das illustrierte Buch erzählt die abenteuerliche Geschichte eines Mädchens, welches ihre Ziele verfolgt und gibt dabei einen authentischen Einblick in die Lebensweise eines südafrikanischen Kindes.

Beurteilungstext

Thandi lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Südafrika. Um zu arbeiten und Geld für die Familie zu verdienen, wohnt ihr Vater in der weit entfernten Millionenstadt Kapstadt. Als ihr Vater nicht zu ihrem Geburtstag nach Hause kommt, wie er es sonst immer tut, machen sich Thandi und ihre Mutter große Sorgen. Sie begeben sich auf die abenteuerliche Suche nach ihm und fahren nach Kapstadt. Nachdem sie einen weiten Weg zurücklegten, bei ihrem Onkel im Township von Kapstadt unterkamen und mit vielen Menschen auf der Straße sprachen, erhalten sie von einem bettelnden Mädchen die Information, dass es vor kurzem einen Autounfall gab. Daraufhin finden Thandi und ihre Mutter den Vater im Krankenhaus. Das Buch endet damit, dass Thandi dem Mädchen ihre geliebten Schuhe schenkt. Auch wenn Thandi selbst nicht viel besitzt, verschenkt sie ihre Schuhe als Dankeschön für die helfende Information.
Das Bilderbuch erzählt Thandis Geschichte in einer kindlichen Sprache mit kurzen Sätzen. Dabei wird ein erklärender Erzählstil verwendet, welcher immer wieder zur näheren Erläuterung von Begriffen oder Situationen genutzt wird. Begleitet wird die Geschichte von farbigen Illustrationen, die die Geschehnisse untermalen und so einen umfassenden Einblick in die Lebensweise von Thandi geben können.
Am Ende des Buches werden auf zwei Seiten bestimmte Informationen über Südafrika gegeben. Dort wird der Kontinent Afrika, die Sprachen und das Klima in Südafrika kurz erläutert. Zusätzlich werden die Themenbereiche Township und die Apartheid angesprochen.
Lutz van Dijk schafft es in dem motivierenden Kinderbuch einen authentischen und bildhaften Einblick in das Leben eines südafrikanischen Kindes zu geben. Europäischen Kindern die Lebensweise von Kindern und Menschen einer so unterschiedlichen Kultur näherzubringen, zeigt sich oft als Schwierigkeit. In vielen Kinderbüchern wird ein eurozentrisches Bild mit einer Fokussierung auf Armut und Hunger genutzt. Lutz van Dijk schreibt das Kinderbuch aus der Sicht eines südafrikanischen Mädchens und schafft es dabei, das Thema Armut nicht außeracht zu lassen, es aber differenziert und authentisch zu beschreiben.
Insgesamt erzählt das Buch eine mutmachende Geschichte von einem Mädchen, das engagiert ihre Ziele verfolgt und gibt dabei einen Einblick in die Lebenswelt Südafrikas. Das Buch kann als Vorleseliteratur genutzt werden oder als Einstieg, um mit Kindern über Südafrika oder tiefergreifend über das Thema Armut zu sprechen.