Terror-Tantchen

Autor*in
Walliams, David
ISBN
978-3-499-21741-8
Übersetzer*in
Münch, Bettina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ross, Tony
Seitenanzahl
399
Verlag
Rowohlt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Reinbek
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

In einem alten englischen Herrenhaus erwacht Stella und kann sich nicht bewegen. Eingewickelt wie eine Mumie liegt das 12jährige Mädchen in ihrem Bett. Was ist los? Ihrer komischen Tante Alberta kann sie nicht trauen. Wo sind ihre Eltern? Mit Geschick und Köpfchen befreit sie sich und macht sich auf die Suche nach Erklärungen.

Beurteilungstext

Auf den ersten Seiten des Buches werden der Ort der Handlung, Saxby Hall, das Terrortantchen Alberta und ihr Großer Bayerischer Berguhu sowie alle anderen Figuren in Wort und Bild vorgestellt. Neben Stella sind das nur noch Ruß, ein Kaminkehrerjunge, der steinalte Butler Gibbon und ein gewisser Detective Strauss. Im Stil von Comiczeichnungen lässt der Illustrator das herrschaftliche Anwesen vor unseren Augen entstehen und charakterisiert die handelnden Figuren mit leichtem Federstrich. Aber dann geht es auch schon los mit der Horrorgeschichte um Stella, die ihr Erbe und ihr Leben gegen die schreckliche Tante Alberta verteidigen muss. Das ist ein skurriles Szenario und wird nicht für jeden jungen Leser akzeptabel sein. Zwischen Grauen und absurdem schwarzen Humor pendelnd wird der Leser in die 1930er Jahre mitgenommen und fiebert mit der Protagonistin Stella mit. Als sie einen Freund findet, den nur sie sehen kann, wird die Geschichte noch mit einer Prise Mystik gewürzt. Mit dessen Hilfe schafft es Stella schließlich alles zum Guten zu wenden.
Eine klare dialogreiche Sprache mit kindgemäßem Wortschatz und viel Witz machen den Text leicht lesbar und relativieren das Grauen und die Angst, die man als Leser um die Heldin Stella empfindet. Ebenso lockern die zahlreichen Illustrationen zwischen dem Text, mal halbseitig, mal vignettenartig oder auch groß über die Doppelseite ausgebreitet das Leseerlebnis auf und sind für nicht so ausdauernde Leser ein willkommener Blickfang. Auch die Veränderung der Schriftart und Schriftgröße bei ausgewählten Dialogsätzen oder Momenten und aus Comics bekannte Lautmalerei sind für Kinder ein sehr ansprechendes stilistisches Mittel, z. B. „ZUGRIFF! … GRÄÄÄCK!“ (S.117). Einige exemplarische Überschriften der 43 kurzen Kapitel verdeutlichen schon den Inhalt dieses Gruselkrimis: „6 Ein schrecklicher Albtraum“ – „15 Der Geisterdetektiv“ – „38 Der perfekte Mord“. Also Hände weg von dieser Geschichte für allzu zartbesaitete Leser und Leserinnen, denn obwohl wie im Märchen die Heldin siegt und es zum glücklichen Ende kommt, ist die Story vom Mord an Stellas Eltern und dem Kampf des Mädchens ums Überleben schon sehr krass und realistisch dargestellt, dem Sprachstil heutiger Kinder angepasst und der schwarze Humor in Text und Illustration nicht für jeden verständlich. Kinder, die noch nie Krimis oder Gruselgeschichten gelesen haben, sollten eher mit etwas anderem in dieses Genre einsteigen.

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Veröffentlicht am 27.03.2017

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