TAUSEND MEILEN ÜBER DAS MEER
- Autor*in
- Wahba, Annabel
- ISBN
- 978-3-570-40335-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fluchtgeschichte eines 16-jährigen syrischen Jungen
Beurteilungstext
Karim ist 14 Jahre alt, als er mit seiner Familie zunächst von Homs in Syrien nach Ägypten flieht und anschließend mit seinem Onkel eine gefährliche Bootsfahrt bis nach Griechenland und von da aus nach Deutschland gelangt. Am Bodensee angekommen bewohnen Karim und sein Onkel eine kleine Wohnung und der Junge lernt schnell deutsch in der Schule. Die deutsche Kultur ist für ihn in einigen Bereichen rätselhaft. Als ein Mädchen aus seiner Klasse ihm Nacktfotos aufs Handy schickt und anschließend behauptet, er hätte sie nackt fotografiert, fühlt er sich ohne seine Eltern und Familie einsamer denn je. Karims Schicksal, das so vielen Menschen in der nahen Vergangenheit widerfahren ist, macht das Buch sehr aktuell und damit extrem lesenswert. Besonders gut gefällt mir, dass man viele Hintergründe - aus Sicht eines Jugendlichen - über den syrischen Alltag erfährt. Dass die Jugendlichen auch Heimweh nach ihrer Familie haben und sich nicht nur wohl fühlen in Deutschland oder dass ihnen auch durch Mobbing von den Einheimischen die Integration schwer gemacht wird, wird glaubhaft dargestellt. Die Sprache ist eindringlich und leicht zu lesen. Durch Zeitsprünge werden verschiedene Handlungsstränge nebeneinander erzählt. Der Tod z.B. im Freundeskreis von Karim ist allgegenwärtig. Der Preis ist mit 8,99 Euro extrem günstig gehalten, so dass ich mir das Buch sehr gut als Klassenlesestoff einer 7. oder 8. Klasse vorstellen könnte. Das Titelbild ist ein wenig verwirrend, weil man dort einen jungen Mann alleine in einem Schlauchboot sieht. Nachdem man aber die Geschichte gelesen hat, weiß man jedoch, dass die Boote der Flüchtlinge überladen waren und dass dieses Bild nicht ganz stimmen kann. Nichtsdestotrotz halte ich das Buch für sehr empfehlenswert.