Tarik - Der beste Sprayer der Stadt

Autor*in
Szillat, Antje
ISBN
978-3-649-61741-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt, Kim
Seitenanzahl
163
Verlag
Coppenrath
Gattung
Ort
Münster
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tarik gehört zu den Super Jumpern, einer Gruppe von Teenagern, die mit ihren Bikes riskante Sprünge und Abfahrten wagen. Die Gruppe hält zusammen wie Pech und Schwefel. Obwohl Tarik den Freunden mit seinem Temperament einiges abverlangt, stehen sie zu ihm, auch wenn sie mit ihm beim "Sprayen" erwischt werden. Tarik ist nämlich Graffitti-Sprayer aus Leidenschaft! Was für seine türkische Familie nur "Schmiererei" ist, gewinnt in der Stadt zunehmend künstlerische Anerkennung ...

Beurteilungstext

Der dreizehnjährige Tarik versteht sich als Graffiti-Künstler und will seinen Freunden zeigen, wie er die neue graue Wand in einem Fußgängertunnel verschönert. Es soll eine Überraschung sein, aber die Freunde sind gar nicht begeistert, in so etwas hineingezogen zu werden. Dann werden sie auch noch erwischt, und Tariks Eltern müssen die Reinigungskosten übernehmen. Sie werden ihn in den Ferien zu einer strengen Tante in die Türkei schicken. Seine Freunde sind sauer auf ihn. Für Tarik kann es kaum schlimmer kommen.

Eine glückliche Wende ergibt sich zum einen dadurch, dass die Freunde, obwohl sie böse auf Tarik sind, zu ihm halten und der Polizei gegenüber sogar behaupten, sie hätten mitgesprayt. Tarik ist froh und dankbar, dass die "Super Jumper" so zu ihm halten. Die Behauptung der gemeinsam begangenen Tat lässt sich allerdings schnell entkräften, da es eine Videoüberwachung des Tunnels gibt. Also bleibt alles an Tarik bzw. seinen Eltern hängen. Ein Sozialarbeiter der Stadt wird jedoch auf Tariks Talent aufmerksam und verschafft ihm die Möglichkeit, sich an einer anderen freien Fläche der Stadt zu betätigen. Allerdings muss er sich an die Vorstellungen der Stadt halten. Tarik hat wenig Lust dazu, aber die Arbeit wird bezahlt, und so kann er seinen Eltern die Kosten ersparen. Und wer arbeitet, kann schließlich nicht zur Tante in die Türkei...

Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit den "Super-Jumpern" als Gruppe, die von einer Bande anderer Jungen beneidet und angegriffen wird. Sie gehen sogar so weit, einem "Super-Jumper" die Geige zu stehlen, als dieser vom Unterricht nach Hause geht. Natürlich konnten sie nicht wissen, dass gerade an diesem Tag die Geige des Jungen eine gerissene Saite hatte und er sich deshalb schnell und heimlich das teure Erbstück der Familie, die Geige seines Vaters ausgeliehen hat...

Eine turbulente Geschichte also, in der es in erster Linie um Freundschaft und Zusammenhalt geht, aber auch um unterschiedliche Erziehungsstile, die die Kinder zu Hause erleben, und immer wieder um Fragen, was man darf und nicht darf, was erlaubt ist und was nicht. Wichtige Themen also für die Zielgruppe der 10- bis 13-jährigen Jungen, und ein Buch, das bestimmt seine Leser und Anhänger finden wird. Die Ich-Perspektive, aus der heraus Tarik dem Leser die Ereignisse schildert, gibt dem ganzen etwas von einem Tagebuch, so dass auch Jungen, die eher wenig lesen, daran Freude haben könnten.

Die schwarz-weißen Illustrationen von Kim Schmidt sind zwar durchgehend in einer Art Comic-Stil gehalten, unterscheiden sich aber erheblich voneinander. Manches erinnert fast ein bisschen an eine „Zeichenschule“ und ich könnte mir vorstellen, dass Kinder sich durch die Art der Illustration tatsächlich anregen lassen, selbst zu zeichnen oder auch erstmal abzupausen. Mir persönlich gefallen die Darstellungen Erwachsener in diesem Buch deutlich besser als die Darstellungen der Jugendlichen. Diese sind aber eher prägend für das Buch. Viele Jungen mögen wahrscheinlich gerade diesen Stil und sie werden sich sicherlich auch von der Aufmachung des Buches angesprochen fühlen. Das Titelbild zeigt Tarik auf seinem Bike, zur Hälfte auf orangem, zur anderen Hälfte auf schwarzem Hintergrund. Darüber der Titel in schwarz-silberner Schrift erinnert, aber nur entfernt, an Graffiti. Auf den orangen Teilen sieht man die Superjumper auf ihren Rädern in grauer Zeichnung, der Titel selbst ist noch mit einer sternähnlich gezackten gelben Fläche unterlegt. Für mich alles etwas grell und voll, ohne positive plakative Wirkung; die Aufmachung würde mich eher vom Kauf abhalten. Das Buch finde ich insgesamt aber schon lesenswert, vielleicht auch eben grade für "eigentliche Nichtleser".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BSH; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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