T-Rex World: Ach du dickes Ei

Schlagwörter

• Freundschaft
• Tiere
• Ungleichheit

Teaser

Der Dinosaurier Boing will Grünfutter und Freunde haben. Der Tyrannosaurus-Vater ist entsetzt. Die Mutter zeigt Verständnis und schickt ihn zum Treffen mit Kindern anderer Gattungen. Gemeinsam helfen sie einer abgestürzten Flugsaurierin und seinem Bruder mit Flugangst. Sie lösen das Rätsel um ein Dino-Ei und brüten es gemeinsam aus. Der Text ist unterbrochen von 6 doppelten Seiten Sachinformationen zu echten Sauriern.

Beurteilungstext

Boing trifft als Vegetarier auf keinerlei Verständnis beim Vater, dem Tyrannosaurus. Boing soll endlich lernen, alle Feinde aufzuessen, wie es zu ihrer Art gehört. Jochen Till schreibt witzig über das Umdenken-Können, wenn die neue Generation die Regeln der Alten nicht übernehmen möchte.
Kleine Kinder werden sich schnell in die Situationen hineindenken können, keine Freunde zu haben oder, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. Die Saurier-Kinder hier halten immer zusammen. Daher helfen sie auch, als das übermütige Flugsaurier-Mädchen sich überschätzt und abstürzt. Die Liebe ihres Bruders rettet sie. Er kann seine Angst für einmal überwinden und fliegt höher als sonst. Das macht nicht nur die beiden Flugsaurier, sondern alle sehr stolz.
Natürlich ist es schöner, gemeinsam zu spielen und gemeinsam Neues zu entdecken. Daher findet das riesige Ei, das offenbar verlassen wurde, sofort ihr Interesse. Nur in einer gemeinsamen Aktion können sie es warm halten. Sie erleben zum ersten Mal, dass ein Saurier schlüpft – so wie sie selbst einmal. Es ist offenbar mit keiner ihrer Familien verwandt. Sie erleben auch – bis die riesige Mutter dann doch noch auftritt – dass es ziemlich nervig ist, auf ein quäkendes Küken aufpassen und es füttern zu müssen.
Der Text eignet sich zum Selberlesen auch schon für die Grundschule.
Die Zeichnungen in überwiegend gedeckten, kräftigen Aquarellfarben erinnern an andere bekannte Dino-Versionen. Kinder (die besseren Fachleute) erkennen allerdings sofort, dass die Figuren neu und anders sind. Sie sind freundlich dargestellt und einander zugewandt. Daher machen die Autoren durch Zwischenseiten mit Daten zu einigen Saurier-Arten darauf aufmerksam, dass es sich hier natürlich um eine erdachte Geschichte handelt. Es werden auf den eingefügten, farblich sofort erkennbaren Seiten, wissenschaftliche Informationen zu Fleischfresser, Flugsaurier und andere Saurier mit besonderen Merkmalen oder Brutverhalten vorgestellt.
Mitlesende Kinder zeigten sich doch mehr an der kleinen Geschichte interessiert, als an den Sachinformationen, die die Erzählung und vor allem die Erzählebene unterbrechen.
Vielleicht sollte bei einer Neuauflage oder ähnlichen Vorhaben darüber nachgedacht werden, die Teile voneinander zu trennen. Das unterschiedliche Lese-Interesse an Geschichten und an Sachtexten wird hier nicht ernst genommen.
Zum Schluss geben sich Autor und Zeichner eine witzige fiktive Saurier-Biografie.