Sturmsegel

Autor*in
Bomann, Corina
ISBN
978-3-8000-5532-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
342
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein junges Mädchen zur Zeit des 30jährigen Krieges meistert ihr Schicksal.

Beurteilungstext

Die Geschichte spielt im Jahre 1628 in den Wirren des 30jährigen Krieges. Im Mittelpunkt steht die ca. 16jährige Anneke. Gerade als das kaiserliche Heer vor Stralsund steht und die Stadt sich rüstet einer Belagerung durch Wallenstein standzuhalten, stirbt Annekes Mutter. Als Waise allein findet sie sich in der ärmlichen Hütte wieder und überlegt, wie es mit ihrem Leben weiter gehen soll, als der wohlhabende Kaufmann Roland Martens erscheint und gesteht, dass er ihr Vater ist. Zwischen ihm und ihrer Mutter hatte es eine unerlaubte Beziehung gegeben; Martens war schon mit einer reichen Kaufmannstochter verheiratet und hatte zwei Söhne. Annekes Mutter hatte stolz jegliche Hilfe abgelehnt und der Tochter erzählt, ihr Vater sei tot. Der Kaufmann bekennt sich jetzt öffentlich zu seiner Tochter und nimmt sie mit in sein Haus. Dort ist sie zwar wohl versorgt, wird aber von dem jüngeren Sohn angefeindet und als “Hurenbalg” beschimpft. Als sich die politische Lage in Stralsund gefährlich verschlechtert, schickt der Vater Tochter und Sohn nach Stockholm zu seiner Schwester. Der Sohn verschwindet vor der Überfahrt, um bei den Soldaten nach seinem Bruder zu suchen. Anneke kommt in Stockholm an und erlebt in der fremden Stadt viele Abenteuer. - Die Autorin schreibt spannend und vorwärtsdrängend. Die erzählte Zeit umfasst ca. sechs Monate, in der die jugendliche Heldin sehr viele Demütigungen ertragen und schwierige Situationen bewältigen muss. Anneke hat großes Glück; oft spielt der Zufall eine große Rolle, einiges erscheint unwahrscheinlich. Als sie z. B. nach dem Schiffsunglück auf der Reise nach Dänemark ohnmächtig in der Nähe von Stralsund an Land gespült wird, finden sie ihre Halbbrüder, und bewahren sie vor einer Vergewaltigung durch Söldner. Bei dem waghalsigen Versuch den Vater aus dem Gefängnis zu befreien, trifft sie im Dunklen in den sonst menschenleeren Straßen von Stralsund ihren Geliebten wieder, den Schweden Ingmar. Man wünschte sich, die Autorin hätte (anstatt die Hauptfigur in so viele gefährliche Situationen zu verwickeln) noch mehr über den historischen Kontext und kulturgeschichtliche Details einfließen lassen: Mit welcher Währung wurde in Stralsund oder in Stockholm bezahlt? Welche Unterschiede gab es im Essen, in der Essenzubereitung in der Hafenschenke, im reichen Kaufmannshaus... Gut gelungen ist die Beschreibung der Kleider. Nachwort und Glossar sind hifreich zum Verständnis der historischen Hintergründe und der sprachlichen Besonderheiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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