Störtebekers Kinder

Autor*in
Einfeldt, Thomas
ISBN
978-3-473-58200-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
448
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2004
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahr1399 werden die Kinder Marieke, Malte, Hannes und Hendrik, die eigentlich als zahlende Gäste auf einem Schiff der Hanse auf dem Weg nach Bergen sind, als Zulage zum Beutegut an die Piraten der Liekedeeler um Störtebeker herum ausgeliefert. Schon bald werden alle nützliche Mitglieder dieser eingeschworen Gemeinschaft. Nach Streitigkeiten und Festnahmen unter den Piraten trennen sich die einzelnen Anführer voneinander und verfolgen eigene Ziele. Mit einem Schiff des gelehrten Magister Wigbold segeln sie bis Neufundland.

Beurteilungstext

Thomas Einfeldt gelingt es mit eindringlichen Worten den Überlebenskampf aller Menschen im Mittelalter zu Land und zu Wasser zu beschreiben. Sterben die verantwortlichen Erwachsenen an einer den furchtbaren Epidemien der damaligen Zeiten, gibt es keine Organisation, die den Kindern selbstverständlich hilft. Sie müssen selbst sehen, wie es weitergeht. Ist die Arbeitsplatzmöglichkeit auf dem eigenen Hof beschränkt, werden die Kinder weit in die Fremde geschickt und müssen sehen, wie sie zurecht kommen. Diese - für uns unvorstellbaren - Lebensbedingungen bleiben dem Leser sicher für immer in der Erinnerung.
Ebenso nachhaltig gelingt die Beschreibung des Lebens auf dem Wasser, abhängig von Witterung, der Solidarität untereinander und der Jagd auf Gewinn. Dazu kommen die neuen Erkenntnisse der Wissenschaften, die belegen, dass die Welt rund ist, aber wer will dem trauen? Gleichzeitig werden noch Hexen verbrannt und der Geisterglaube ist weit verbreitet.
All diese Aspekte kommen zum Tragen und doch bleibt der Text an der Oberfläche und erreicht nicht die Tiefe der wirklichen Betroffenheit. Herr Einfeldt schreibt belehrend, so dass selbst die wenigen Annäherungsbeschreibungen zwischen Marieke und Lukas nicht wirklich berühren.
Außerdem ist der Buchtitel verwirrend, da zwar die Liekedeeler als Organisation der Piraten eine wichtige Rolle spielen, Störtebeker selbst aber nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Man wird den Verdacht nicht los, dass Störtebekers Name als Hingucker herhalten musste.
Der sicher von hoher Sachkompetenz geprägte Roman verlangt viel Durchhaltevermögen von seinen jugendlichen Lesern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Bei.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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