Sternhimmeltage

Autor*in
Doller, Trish
ISBN
978-3-551-31439-0
Übersetzer*in
Lecker, Ann
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
351
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als das Auto von einer Polizeikontrolle angehalten wird, erfährt Callie, dass sie von ihrer Mutter entführt wurde. Kurze Zeit später befindet sie sich wieder bei ihrem Vater und ihrer Familie. Doch die Menschen, die Umgebung, die Erwartungen, alles ist ihr fremd.

Beurteilungstext

Seit zwölf Jahren zieht Callie mit ihrer Mutter rastlos von einer Stadt zur nächsten. Sie wohnen in billigen Absteigen, kaufen Kleidung im Second-Hand-Laden und sammeln die spärliche Einrichtung auf der Straße. Während ihre Mutter Geld in herunter gekommenen Bars verdient, schleicht Callie durch die Bibliotheken. Die Schule besucht sie nicht. Innerhalb weniger Minuten können die Beiden einen Ort verlassen, ohne etwas zu bereuen oder wehmütige Trauer zu verspüren. Als sie wieder einmal fluchtartig eine Stadt verlassen, werden sie von der Polizei angehalten. Bei dieser Routinekontrolle stellt sich heraus, dass Callie entführt wurde. Während ihre Mutter in Haft bleibt, wird Callie in die Obhut ihres Vaters und seiner Familie gegeben. Eigentlich hat sich Callie immer gewünscht, an einem Ort zu wohnen, sesshaft zu sein, die Anerkennung einer liebevollen Familie zu bekommen, ein eigenes Zimmer zu haben doch mit der plötzlichen Erfüllung ihres Wunsches ist sie überfordert.
Der Roman gibt einfühlsam und realitätsnah die Eindrücke wieder welche auf Callie einstürmen. Sie hat das Gefühl keinem gerecht zu werden und zwischen den Stühlen zu sitzen. Auf der einen Seite findet sie das Leben ihres Vaters mit seiner neuen Frau und den zwei kleinen Kindern sehr schön, aber sobald sie sich entspannt, hat sie auf der anderen Seite das Gefühl, ihre Mutter zu verraten. Nachdem Callie das sichere Leben ihres Vaters kennengelernt hat schwankt sie zwischen Hass und Loyalität zu ihrer Mutter. Bei einem Spaziergang trifft Callie den Schwammtaucher Alex. Die Beiden fühlen sich vom ersten Augenblick zueinander hingezogen. Alex und Callie tragen jeder ein großes problembehaftetes Bündel mit sich herum. Stück für Stück gehen sie aufeinander zu, schöpfen Vertrauen und öffnen ihr prall gefülltes Bündel. Dadurch lassen sie den Anderen an der Last mittragen und es wird ein wenig leichter.
Die Geschichte begleitet Callie auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Das Buch ist in der Ich-Form im Präsens geschrieben. Callies Leben entrollt sich vor den Augen des Lesers Stück für Stück durch Erinnerungssequenzen und lässt ihn an den aktuellen Geschehnissen zeitnah teilhaben. Der Erzählstil ist schnörkellos und direkt. Er passt perfekt zu Callie, spiegelt ihre innere Zerrissenheit wider und zieht den Leser mitreißend in das packende Familiendrama.
Das Buch ist für Mädchen ab 14 sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 22.09.2016

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