Steinchen und Mammut

Autor*in
ISBN
978-3-7941-5263-6
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Gravett, Emily
Seitenanzahl
40
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Düsseldorf
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Wir befinden uns in der Steinzeit. Die Familie lebt in einer Höhle, die Arbeitsteilung ist klar: Papa geht zur Jagd, Mutter malt die Jagdszenen an die Wände - und ihr Kind, Steinchen, lebt in seinem "Ställchen". Zumeist. Als es einmal die Chance erhält, mit dem Pinsel und der Farbe die Höhlenmalerei "noch schöner" zu machen, gefällt das Papa allerdings gar nicht. Er droht damit, dass der schwarze Mann - falsch - das Mammut kommt und das ungehorsame Steinchen holen wird.

Beurteilungstext

In der Nacht kommt es tatsächlich, das Mammut. Wir erleben den Traum von Steinchen mit, und in der Tat wird Steinchen mitgenommen Die Entführung entpuppt sich allerdings als gar nicht schlimm, denn Mammuts möchten so gern auch schöne Bilder an den Wänden ihrer Höhle, und wer wäre geeigneter als Maler als Steinchen?

Julia Donaldson schreibt wenig Text, der sich paarweise reimt, so, als handele es sich um eine heutige Familie. Natürlich sind die Eltern wütend, dass das Kind die schönen Zeichnungen der Mutter überkleckste und sie nun irgendwie handeln müssen. Toll, was das Kind in seinem Traum daraus macht.

Aber noch viel toller ist, was Emily Gravett daraus macht. Der Schalk sitzt ihr im Nacken, zeichnet sie doch die Eltern fast als Karikatur: Vater dünn mit stacheligen Beinen, stacheliges Fell um die Hüften, Bart am nach vorn gereckten Kinn und nach vorn aufgestelltem Kopfhaar sowie Linien-Tatoo am Oberarm. Mutter dagegen ist, na ja sagen wir: vollschlank, im Leopardenfellkleid. Auch sie hat ein Tatoo am Oberarm (gezackt) und sie benutzt einen Igel als Scheuertuch gegen die "Gemälde" von Steinchen. Dieser trägt eine Windel aus Blättern und erprobt sich und seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Malerei. Daheim in der eigenen Höhle sieht das ganz anders aus als - in seinem Traum - fernab in der Höhle der Mammutfamilie.
Daneben zeichnet Gravett kleine Nebengeschichten, wie: Während der Vater eine Maus mit dem Speer bedroht, zeichnet die andere eine Jagdszene, in der eine Maus den Vater mit dem Speer bedroht. Oder: Der Fels über der Höhle des Bären sieht aus wie der Bär selbst.
Es gibt also viel zu schauen, einige Nebenschauplätze zu erkunden und darüber zu sprechen - vor allem, dass das eigene Zimmer keine Höhle ist, die bemalt werden muss. Oder doch?

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010