Sprich mit der Erde

Autor*in
Bell, William
ISBN
978-3-8251-7314-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
196
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2001
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dem Buch mit einigen Fotos im Anhang wird darüber berichtet, wie an der Westküste Kanadas durch großflächiges Abholzen von wertvollen Waldbeständen Konflikte in der dort lebenden Bevölkerung auftreten, Demonstrationen organisiert und diese von der Polizei in überzogener Weise beantwortet werden.

Beurteilungstext

Dieses ist in erster Linie die Geschichte von Bryon, einem 15 jährigen Jungen, der mit seiner Mutter und deren Bruder in einem kleinen Flecken an der Westküste Kanadas, die durch jahrhundertealte Wälder ausgezeichnet ist, lebt. Das Idyll des kleinen Ortes wird bald dadurch getrübt, das ein großer Holz-Konzern beginnt, die benachbarten Wälder durch Kahlschlag zu dezimieren, was zu einer Polarisierung der Bevölkerung führt: auf der einen Seite die Gegner dieses Raubbaues, die mit friedlichen Mitteln wie Sitzblockaden die Abholzung verhindern wollen - so auch Bryons Mutter -, auf der anderen Seite alle diejenigen, die durch das neue Projekt Arbeitsplätze bekommen - wie Bryons Onkel Jimmy -, der sein Leben lang als Holzfäller gearbeitet hat .Die örtliche Polizei, die offensichtlich von dem Holzkonzern und den örtlichen Behörden zu besonders rigorosem Vorgehen gegenüber den Demonstranten angehalten wird, macht bei diesem Konflikt ein denkbar schlechtes Bild. Durch perfide manipulierte Sabotage-Akte, die von dunklen Hintermännern inszeniert werden und die den Aktivisten in die Schuhe geschoben werden sollen, kommt es dazu, dass bis zu 600 Naturschützer, so auch Bryons Mutter verhaftet und zum Teil zu unverhältnismäßig hohen Geldstrafen verurteilt werden. Nachdem Bryon am Anfang diese Auseinandersetzung zunächst eher uninteressiert verfolgt hat, entschließt er sich schließlich zu einer selbständigen Einzel-Protest-Aktion, die die besondere Aufmerksamkeit in den Medien findet und schließlich zu einer Veränderung der Situation führt.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, allerdings wirkt es an manchen Stellen durch eine zu betonte Schwarz-Weiß Malerei in seiner Darstellung etwas übertrieben. Auch ist es an manchen Stellen durch die Fülle der angesprochenen Probleme z.B. Naturschutz, Konflikte innerhalb der Familie, die fast mystische Verbindung der ortsansässigen Indianer zur Natur, die Sabotageakte einiger Krimineller und deren Aufdeckung und durch die Liebesbeziehung von Bryon zu einer Schulkameradin etwas überfrachtet. Auf der anderen Seite stellt es gut dar, dass Naturschutz immer von verschiedenen Seiten aus gesehen werden muß und dass das persönliche Engagement jeden Menschen reifen läßt und ihn aus der Masse heraus hebt.

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Diese Rezension wurde verfasst von RP-NR.
Veröffentlicht am 01.01.2010