Spiegelherz - Das Spiel mit dem Teufel

Autor*in
Wilk, Anne
ISBN
978-3-522-50562-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
362
Verlag
Thienemann
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Stuttgart
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Gerade ist Anna mit ihrer Familie von München in ein kleines Dorf am Fuße des Brocken gezogen, schon geschehen merkwürdige Dinge in ihrer Umgebung. Sprechende Bäume, mysteriöse Krähen und lähmender Nebel sind erst der Anfang. Schon bald spielt Anna die Hauptrolle in einer mystischen Volkssage, fernab der Normalität.

Beurteilungstext

Anna ist mit ihrer Familie aus der hektischen Großstadt München nach Schierke in das Haus der Großmutter gezogen. Schierke ist ein kleines verschlafenes Dörfchen am Fuße des sagenumwobenen Brockens. Die 16 jährige Anna hat noch zwei Geschwister. Ihre Schwester Sofie ist dreizehn und ihr Bruder Jonas fünf Jahre alt. Während sich Anna bemüht positiv nach vorn zu schauen, blockiert ihre Schwester die neue Umgebung anfänglich sehr vehement. Schon kurz nach der Ankunft passieren in Annas Nähe unerklärliche Dinge. Die Bäume scheinen zu sprechen, Zukunftsvisionen drängen in Annas Kopf und geisterhafte Nachrichten erscheinen auf staubigen Oberflächen. Schon bald muss erfährt Anna von ihren angeblichen Hexenkräften. Gemeinsam mit David soll sie den Sohn des Teufels bekämpfen. Aber warum verhält sich David so merkwürdig und wer ist der geheimnisvolle Junge im Spiegel, der ihr Herz höher schlagen lässt?
Um den Brocken ranken sich viele Mythen, Sagen und Geschichten. In vielen spielen Hexen, Waldgeister und sogar der Teufel eine große Rolle. Wechselhaften Wetterbedingungen, reizvolle Aussichten und die mystische Ausstrahlung der Gegend um den Brocken haben schon viele Künstler bei der Erschaffung großer Werke inspiriert. Allem voran natürlich Goethe mit Faust aber auch Brück, Novalis und Heine wurden während ihrer Spaziergänge im künstlerischen Schaffen angeregt. Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Auszug aus einer historischen Quelle. Neben Faust und diversen Gedichten werden auch der „Hexenhammer“ und Marin Luther zitiert.
Der Autorin ist es gelungen, historische Tatsachen sowie Sagen und Mythen aus dem Harz geschickt mit der spannenden Handlung um Anna zu verweben ohne abzuschweifen oder zu langweilen. So ist nicht nur ein Roman voller Magie entstanden, sondern eine Aufforderung den Harz zu besuchen und seinen Zauber selbst zu erleben.
Anna erzählt die Geschehnisse in der Ich-Form im Präteritum. Hin und wieder fließen Erinnerungen aus einem früheren Leben in die Geschichte ein. Sie sind ebenfalls in der Ich-Form aber kursiv gedruckt, um sich vom restlichen Text abzuheben. Anna hat mit ihrem Temperament, ihrer Stärke und ihrem Mut sofort mein Leserinnenherz erobert.
Der Roman verbindet Heimatgeschichte, klassische Literatur und romantische Fantasy zu einem spannenden, einmaligen, abenteuerlichen Leseerlebnis. Für Mädchen ab zwölf Jahre geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.09.2018