Spätes Tagebuch

Autor*in
Pluhar, Erika
ISBN
978-3-7017-1537-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
219
Verlag
Residenz
Gattung
Biografie
Ort
St. Pölten
Jahr
2010
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paulina Neblo beschließt mit 70 Jahren Tagebuch zu führen. Beschränkt sie sich zunächst nur auf die Beschreibung der Gegenwart, kommen schnell Erinnerungen hinzu. Das führt dazu, dass sie plötzlich wieder Zukunft sieht und ihr Leben zurück entdeckt.

Beurteilungstext

Die 70-jährige Protagonistin schafft es durch ihre Tagebucheinträge, dass sich auch jüngere Leser in die Ängste und Nöte älterer Menschen einfühlen. Sie schreibt gefühlvoll, sensibel aber auch schonungslos. Sowohl die Gründe für ihren Rückzug aus dem Leben sind nachvollziehbar als auch ihre Trauer und Zukunftsmüdigkeit. Trotzdem ertappt sich der Leser dabei, ihr Mut zusprechen zu wollen und fiebert mit, ob die Versuche der wenigen Menschen in ihrer Umgebung glücken, sie aus ihrer Einsamkeit zu locken.
Verschiedene Ereignisse sorgen dafür, dass lange Lücken in dem Tagebuch entstehen. Die Protagonistin füllt sie im Nachhinein nicht immer, was beim Leser viel Platz für eigene Vermutungen und Gefühle lässt. So entstehen Fragen nach dem eigenem Altwerden und viel Empathie für alte Menschen.
Der Tagebuchroman sorgt zum Einen dafür, dass sich ältere Menschen durch die Protagonistin verstanden und ernst genommen fühlen. Zum Anderen baut er eine Brücke zwischen den Generationen, weil junge Menschen die Möglichkeit bekommen sich einzufühlen und einige Zeit lang das Leben aus Sicht einer 70-jährigen betrachten zu können. So ist der Roman empfehlenswert für Erwachsene jeden Alters.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPMA.
Veröffentlicht am 01.01.2010