Soul Hunters

Autor*in
Bradford, Chris
ISBN
978-3-570-17572-9
Übersetzer*in
Wagner, Alexander
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
371
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die junge Genna zweifelt an ihrem Verstand: vor wenigen Stunden war sie noch bei einem Empfang im Museum und hat dort den attraktiven Damien kennengelernt. Und jetzt verfolgt sie eben jener mit einer Gruppe vermummter Gestalten; sie holen Genna ein – und Damien zückt den berühmten Jadedolch aus der Museumsvitrine. Plötzlich geht es um Leben und Tod.

Beurteilungstext

Doch dann ist da der fremde Junge mit dem blauen Cap, der sich zwischen Genna und die Angreifer wirft. „Lauf, Genna!“, schreit er. Und Genna läuft und kann fliehen. Doch vergessen kann sie nicht: Was ist da passiert? Wie konnte der Junge alle besiegen? Und woher wusste er ihren Namen?
Nachdem sich sein „Bodyguard“ Connor in sechs Bänden der gleichnamigen Reihe als Teenie-Personenschützer bewiesen hat, schickt Erfolgsautor Chris Bradford in seinem neuen Roman erstmals eine weibliche Hauptfigur ins Rennen. Genna dachte bisher eigentlich, sie sei eine ganz normales Mädchen, das Geschichte toll findet und sich einfach gut in die Vergangenheit hineinversetzen kann. Doch dann beginnt die Sache mit den Flashbacks, sie wird von dunklen Gestalten verfolgt und ständig von einem geheimnisvollen Typen gerettet, der sich Phoenix nennt. Nach und nach findet sie heraus, wer sie wirklich ist: als eine der sogenannten „Ersten Nachkommen“ wird sie immer wiedergeboren, ebenso wie Phoenix, ihr Gefährte und Guardian über alle Zeiten hinweg. Bradford hat mit Genna hier eine spannende und vielschichtige Protagonistin eingeführt, die innerhalb der Story eine glaubhafte Entwicklung durchläuft: von der geschichtsinteressierten Schülerin hin zur Seelenhüterin, die die Menschlichkeit in der Welt halten muss. Ihre Ängste und die Verzweiflung darüber, dass ihre bisherige Welt aus den Fugen gerät, sind ebenso nachvollziehbar wie ihr anfängliches Misstrauen Phoenix gegenüber. Doch im Verlauf der Handlung wächst sie immer mehr über sich hinaus und damit in ihre Bestimmung hinein. Stimmig ist auch die Entwicklung des zweiten Hauptcharakters Phoenix, als die beiden zu einem Team zusammenwachsen und sich gegen die Soul Hunters zur Wehr setzen müssen. Die Soul Hunters, Anhänger der Sekte, welche die Wiedergeburt der ersten Nachkommen verhindern und damit die Menschheit ins Verderben stürzen will, kann man wohl als die klassischen Antagonisten sehen. Sie heften sich erbarmungslos an Gennas Fersen und sind dabei trotzdem cool, gutaussehend und jung.
Mir Gennas ehemaligem heimlichen Schwarm Damien an der Spitze bringen sie jedenfalls gehörig Spannung, Action und Nervenkitzel in den Roman; und das ist man ja von Bradford auch nicht anders gewohnt. Neu ist dagegen der Spagat ins Mystery-Genre, der für die Bodyguard-Leser*innen erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig sein dürfte, aber sehr gut funktioniert, wenn man sich auf Handlungslogik und das Storytelling einlässt. Genna hat schon viele Leben in den unterschiedlichsten Epochen gelebt, das erzählen Rückblenden in einem ständigen Wechsel zwischen Raum und Zeit. Diese sind zudem wirklich informativ und man merkt, dass Bradford auch hier genau recherchiert hat, um die im Buch vorkommenden Kulturen kennenzulernen. Auf jeden Fall ist das im Genre der Jugendthriller mal eine neue Idee, die nette Twists in die Geschichte bringt und Lust auf die Fortsetzungen macht. Zwei weitere Teile sind bereits geplant.
Passend zum Reihencharakter wurde auch das Buchcover gestaltet, das mit seiner dynamischen, graphisch gehaltenen Darstellung der beiden Hauptcharaktere bestimmt das Interesse der Zielgruppe wecken kann. Der Verlag empfiehlt „Soul Hunters“ ab 12 Jahren, was aber definitiv zu früh angesetzt ist hinsichtlich des größten Kritikpunkts des Romans: die doch recht ausgeprägte Inszenierung gruseliger oder brutaler Szenen. Ob aztekische Blutopfer in der Vergangenheit, in denen Menschen das Herz herausgeschnitten wird oder die tödlichen Schießereien im Jetzt; Inhalte wie diese bestimmen oft die Actionsequenzen und fügen sich nahtlos in die Spannungs- und Mystery-Elemente ein. Da braucht es starke Nerven. Eine Empfehlung ab 14 Jahren erscheint hier deshalb angemessener.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SJ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.04.2021

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