SOS aus der Vergangenheit - ein Hohenzollernkrimi

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gender/Geschlecht
• Historisches

Teaser

Hannah besucht ihre Großeltern und mit ihnen zusammen die Hohenzollernburg. Unvermittelt wird sie von der Besuchergruppe getrennt und landet im Jahre 1476 auf der Burg. Sie lernt das Leben im Mittelalter kennen und kann einen Mordanschlag auf den künftigen Kaiser Maximilian aufklären, der gerade auf der Burg zu Besuch ist. Ihre Freundschaft zur Burgtochter ermöglicht ihr, die Bestrafung der Attentäter im Sinne des 21. Jahrhunderts abzumildern.

Beurteilungstext

Die Zeitreisenidee ist verlockend, wer hat sich als Kind nicht schon einmal bei einer Burgbesichtigung vorgestellt, selbst am Leben in der Vergangenheit teilzunehmen? Hannah wird dabei sogar eine Aufgabe gestellt: Sie muss ein Verbrechen aufklären und dafür sorgen, dass die zur Untat gezwungene Attentäterin nicht ihrerseits ermordet wird, bevor Hannah wieder in ihre Zeit zurückkehren darf. Das aufgeweckte Mädchen erfährt eine Menge über das Leben im 15. Jahrhundert, über das auf der Burg inmitten des Adels und auch etwas über das der einfachen Leute - vor allem aber die deutliche Diskrepanz dazwischen, über die Abhängigkeiten und Zwänge und so ganz banale Dinge wie Fragen der Kleidung. Selbstverständlich stößt sie auf Misstrauen gegenüber ihrer Herkunft, kann sich aber schnell mit den Protagonisten verständigen.
Die Verständigung ist allerdings sehr kindgerecht beschrieben: Die Hohenzollerntochter spricht ebenso wie der baldige Kaiser Maximilian die gleiche Sprache wie Hannah, ganz im Heute verhaftet. Käme es tatsächlich zu einem Kontakt über die Jahrhunderte, könnten die Aufeinandertreffenden sich schwerlich so leicht verständigen, ganz abgesehen von den Inhalten und Selbstverständlichkeiten von Sprache und Leben. Das muss nicht unbedingt ein Manko sein, sollte aber im Falle einer Klassenlektüre auch thematisiert werden. Natürlich kann man sich so leichter auf die ohnehin beschriebenen Konflikte einstellen. Deren gibt es reichlich und das Ganze ergibt einen netten, leicht zu lesenden Krimi, der ein großes Potential an historischen Kenntnissen hat. Ganz nebenbei fällt auch noch ab, dass die Lesenden sich damit auseinandersetzen können, dass Selbstverständlichkeiten unseres Lebens in der Vergangenheit auf einiges Unverständnis stoßen. Die Errungenschaften der modernen Gesellschaft beschränken sich eben nicht nur auf unsere Technik.
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Zum Büchlein ist ein Schülerheft der Autorin erschienen (ISBN 978-3-943199-16-1, 16 S., 3,95 €), das eine sehr brauchbare Begleitung zur Klassenlektüre für 10- 12-Jährige ist. Diverse Textverständnisfragen, multiple-choice-Auswahlfragen, Schreibanregungen animieren zur genauen Lektüre. Cjh14.06