Sonne und Mond: Wie aus Feinden Freunde wurden

Autor*in
Schafik, Samira
ISBN
978-3-922825-89-0
Übersetzer*in
Dünges, Petra
Ori. Sprache
Arabisch
Illustrator*in
Schakir, Ihab
Seitenanzahl
30
Verlag
Edition Orient
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch erzählt seine Geschichte in Deutsch und in Arabisch.
Sonne und Mond leben in unterschiedlichen Reichen: Bei ihm ist es still und dunkel, bei ihr farbenfroh und lebendig.
Es kommt, wie es eigentlich nicht kommen müsste: Sie fangen an zu streiten, sie fangen an zu kämpfen, ihre Untertanen - leiden. Nachdem die endlich rebellieren und sich verweigern, kommt es zu diplomatischen Verhandlungen und zum Frieden.

Beurteilungstext

Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen. Weißhäutige, schwarzhaarige, blauäugige Menschen leben in dem einen Königreich, braunhäutige, rothaarige Menschen mit honigfarbenen Augen in dem anderen. Alle hatten ein wunderschönes Leben in Frieden und Eintracht. Nur König Mond konnte Königin Sonne nicht leiden und auch sie hatte einen unerklärlichen Groll gegen ihn.
Sie waren sich sicher, dass der Streit schon lange währte, auch wenn sie den Grund dafür längst vergessen hatten. Es reichte eine üble Nachrede eines missgünstigen Untertanen aus, einen „heroischen“ Krieg zu entfachen. Die Sonne siegte und unterwarf sich das Reich des Mondes. Die Welt kannte nun keine Dunkelheit, keine Nacht mehr, keine Ruhe und keinen Schlaf.
Der Mond rüstete erneut seine Truppen auf, nun besiegte er die Sonne und die Welt versank in ewiger Finsternis und Kälte, die Menschen konnten nur noch schlafen. So ging es jahrelang hin und her – bis endlich die Menschen zur Vernunft kamen und gegen ihre Herrin und gegen ihren Herren rebellierten.
Ein alter, weiser Stern wirkte als Vermittler zwischen Sonne und Mond und nach langem Palaver erkannten beide überrascht, dass sie sich sympathisch fanden und lebten fortan in Eintracht und Frieden.
Da das Buch in Arabisch-Deutsch erschienen ist, beginnt man konsequenterweise auch von hinten zu blättern! Ein guter Gesprächsaufhänger für deutsche Kinder!
Auf jeder Seite wird die Geschichte in kurzem, zweisprachigen Text erzählt und mit großen, sehr ungewohnten Bildern illustriert. Sie wirken etwas futuristisch, fantastisch, eigenwillig. Nach Aussagen des Verlages war diese Art der Illustration von Ihab Schakir stilbildend für eine ganze Künstlergeneration. Sie regt auf jeden Fall zur intensiven Betrachtung an.
Die Geschichte selbst lässt sich – leider! – perfekt auf das aktuelle Geschehen in einigen Ländern des Vorderen Orients übertragen, so dass man den kleinen Lesern behutsam vermitteln kann, dass es sich nicht nur um ein Märchen, sondern um eine Parallele zu einer grausamen Wirklichkeit handelt.
Im Buch ist das Ende tröstlich, in der Realität offensichtlich noch lange nicht.
Fünfjährige werden die Botschaft verstehen, dass man miteinander reden, sich verständigen und einigen muss, um Konflikte zu beenden bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Der Rest der Welt ist von dieser Erkenntnis noch weit entfernt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 11.12.2015