Sofie mit dem großen Horn

Autor*in
Traxler, Hans
ISBN
978-3-446-24988-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Traxler, Hans
Seitenanzahl
32
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die ganze Familie spielt Blockflöte, also auch Sofie. Die ist erst drei Jahre alt, als sie überraschend - auswendig, denn sie kennt noch keine Noten - auf ihrer kleinen Flöte den 1. Satz von Pizzicatis 40. Flötensonate spielt. Jetzt will sie auch eine richtige, also große Flöte haben. Als sie die nicht bekommt, ist sie zurecht völlig eingeschnappt. Über ein Jahr lang.

Beurteilungstext

Wahrscheinlich würde Sofie das Adjektiv ‚niedlich' für sich ablehnen. ‚Eigensinnig' und ‚selbstbewusst' dagegen ließe sie dagegen bestimmt gelten. Hans Traxler zeichnet sie genau so: blonde, leicht strähnige Haare, keine Angst, sich dem Lächeln anderer Menschen preiszugeben, eingeschnappt und neugierig. Sofie ist eine richtige Sympathiefigur.
Schon als Baby war sie dann ruhig und zufrieden, wenn ihre Mutter ihr auf der Blockflöte Lieder spielte. Nicht nur das. "Wenn die Mutter versehentlich einen falschen Ton spielte, schrie Sofie wie verrückt ...". Wir haben es offensichtlich mit einem "Wunderkind" zu tun, denn gerade ein Jahr alt, entlockt sie der Flöte einen Ton, bald darauf einen zweiten und schon erfindet sie eine kleine Melodie aus fünf Tönen. Die Mutter ist begeistert. Die Verwandten werden zu einem ersten Solo-Konzert eingeladen. Mit drei Jahren kann sie "Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald fehlerfrei spielen". Die Verwandten sind begeistert. Sofies Geschwister eher wenig, denn sie "üben gerade ... die 39. Flötensonate" ein, also: ungleich schwieriger, gar nicht beachtet von der Verwandtschaft, kaum gelobt von den Eltern. Als Sofie dann aber auch noch zeigt, dass sie sogar Gehörtes nachspielen kann und deswegen eine große Flöte haben möchte, ist das Maß für die Geschwister voll. Sofie ist beleidigt. Als sie nach wie vor ihren Part mit ihrer kleinen Flöte spielen soll, ist ihr Maß voll. Nie wieder wird sie spielen!
Das hält der kleine Dickkopf dann auch durch. Über ein Jahr lang. Dann lernt sie nämlich bei ihrer Lieblingsoma Gertrude auf dem Land in den Alpen einen Riesen kennen, der auch noch eine Riesenflöte spielt. Alois spielt Alphorn, und die Töne, die er dem Instrument entlockt, sind so außergewöhnlich, dass Sofie "noch nie, nie, in ihrem ganzen Leben etwas Schöneres gehört hat."
Die Bilder, die Hans Traxler zu seiner Geschichte erfindet, zeigen die ganze Welt von Kleinen in einer großen Umgebung: die Menschen inmitten der hohen Berge und auf den Kuppen vor einem riesigen Himmel, das kleine Mädchen mit einem extrem großen Alphorn, die geduckten Häuser des Dorfes mit einem Rauch aus dem Schornstein, der nackte Fels, der durch die Schneefelder scheint und den Grat zum Himmel bildet, der hoch fliegende Adler in den hoch fliegenden Tönen des Alphorns, der feste, kleine Wille und die Hartnäckigkeit im großen Feld des Zusammenlebens.

Ohne kitschig zu werden: Das wärmt das Herz.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2015

Weitere Rezensionen zu Büchern von Traxler, Hans

Traxler, Hans

Paula, die Leuchtgans und andere Tiere

Weiterlesen
Traxler, Hans

Die grünen Stiefel

Weiterlesen
Traxler, Hans

Die grünen Stiefel

Weiterlesen
Traxler, Hans

Eddy Der Elefant, der lieber klein bleiben wollte

Weiterlesen
Traxler, Hans

Eddy - Der Elefant, der lieber klein bleiben wollte

Weiterlesen
Traxler, Hans

Eddy. Der Elefant, der lieber klein bleiben wollte

Weiterlesen