Skarfs gefährliche Reise - ein Abenteuer aus der Zeit der Wikinger

Autor*in
Marquart, Marlies
ISBN
978-3-8251-7572-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
157
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Skarf ist ein junger Wikinger aus Südschweden vor 1200 Jahren. Er bricht zu einer Handelsreise nach Istanbul auf und erlebt existentielle Abenteuer: Kidnapping und Sklavenhandel, Überfälle, erste Anfänge als Sänger bis zu (zeitgemäßen) großen Erfolgen, die erste Liebe und das Leben im exotischen Süden. Mit Hilfe seiner erfahrenen Freunde übersteht er alle Gefährnisse und kehrt in den Norden zurück.

Beurteilungstext

Abenteuerlich sind schon die Namen der für einen Südschweden des 9.oder 10. Jahrhunderts unbekannten und exotischen Orte von (heute) Petersburg, Kiew, Istanbul etc. Eine ebensolche Reise wird hier beschrieben und die Verwunderung des Jungen über die, je weiter er nach Süden kommt, immer größeren und damit wunderbaren Städte. Der Höhepunkt ist die Hagia Sophia in Istanbul, die ihm aber bis zuletzt unheimlich bleibt. Das Aufeinanderprallen der nordischen und der mediterranen Kultur und Lebensweise erzeugt Spannungen, die aber hier nicht die Ursache von Xenophobie sind, sondern Abenteuercharakter besitzen und die Anforderungen stellen, denen der junge Wikinger und seine Freunde sich durchaus stellen. Sie werden unterwegs gekidnappt und sollen als Sklaven verkauft werden, ihre Freunde aber finden sie und sie werden befreit: eine lupenreine Wikingerstory mit Helden wie Obelix, Prinz Eisenherz´Freunden oder Erik dem Roten.
Eine Nebenhandlung sind die Lieder, die Skarf, der Hänfling erst lernt, dann selber schreibt, d.h. natürlich, die Autorin schreibt, der Held singt sie nur und behält sie im Kopf: Muster erst des Stabreims, später dann der epischen Lieder, lebendig und spannend vorgetragen. Skepsis bewegt den Lehrmeister Skarfs, ob die Nordländer derartige Neuerungen goutieren können, der Leser weiß aber, sie tun es.
Der schmale Jüngling wächst auf der Reise, kehrt als junger Mann zurück, reich beladen mit Geschenken für die junge Frau, die auf ihn wartet. Sein Freund hat sich entschieden, im Süden zu bleiben, die andere Lebensart und das warme Klima zu genießen. Beide kann der Leser verstehen.
Dies ist ein historischer Roman, dessen Weisheiten auch noch auf das Leben von heute zu übertragen sind: überall, wo man sich wohl fühlt, kann man zu Hause sein. Für den Einen ist es die Heimat, für den Anderen das Fremde.
Ein Glossar - besonders für die uns fremden Namen der Wikinger für bekannte Städte - und eine Landkarte mit der eingezeichneten Reiseroute auf dem Vorsatzblatt sorgen für nachvollziehbares Verständnis.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010