Sie schuf ein Monster: Wie Mary Shelley Frankenstein erfand

Autor*in
Fulton, Lynn
ISBN
978-3-96826-020-4
Übersetzer*in
Naumann, Katharina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sala, Felicita
Seitenanzahl
40
Verlag
Von Hacht Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Schriftstellerin Mary Schelly hat mit ihrem Roman Frankenstein einem wirklich gruseligen Monster das Leben geschenkt. Wie es dazu kam erzählt diese tolle Gänsehautgeschichte.

Beurteilungstext

Alles begann damit, dass Mary Schally und einige Freunde von Lord Byron an den Genfer See eingeladen wurden. Zum Zeitvertreib und als Schreibübung sollte jeder innerhalb einer Woche eine Geistergeschichte schreiben. Die Woche ist fast zu Ende, alle haben eine schaurige Geschichte zu Papier gebracht, nur Mary findet einfach keinen Anfang. Dann erinnert sie sich an ein grauenhaftes Experiment, während die Männer im Salon darüber diskutieren lebloser Materie neues Leben einzuhauchen. Dabei stellt sie sich sehr wichtige Fragen: Was geschieht eigentlich mit der leblosen Materie sobald ihr neues Leben eingehaucht wurde? Sollte so etwas überhaupt getan werden oder hat die Natur gute Gründe, dass es nicht funktioniert? Was ist erschreckender – eine solche Kreatur zu sehen oder sie zu sein?
In dieser Gewitternacht hat Mary in einem Wachtraum die Idee zu Frankenstein und erschuf damit ein völlig neues Genre der Literatur: Science-Fiction.
Anders als in vielen Verfilmungen bzw. Bühnenstücken konnte Marys Monster lesen und auch sprechen. Durch sein Äußeres wurde es jedoch von der Gesellschaft ausgeschlossen und war unendlich einsam. Ihre Botschaft in der der Geschichte ist eindeutig: Hass und Vorurteile können etwas Unschuldiges in etwas Mörderisches verwandeln.
Wundervolle düstere Illustrationen mit einem Hauch Mystik begleiten und erweitern den Text. Jede Doppelseite enthält eine oder mehrere Szenen. Fast alle Seiten sind vollflächig illustriert. An wenigen Stellen wurden auch kleinere Einzelszenen vor weißem Hintergrund arrangiert. Das durchbricht die Eintönigkeit in der Gliederung und das Buch bleibt auch optisch interessant.
Mit den dunklen, grauen Illustrationen wird der Text nicht nur verbildlicht, sondern auch schaurige Momente erschaffen, die den Betrachtenden eine Gänsehaut bescheren.
Auf den letzten Seiten befinden sich einige Anmerkungen der Autorin zum Leben von Mary Shelly, über die Veröffentlichung des schockierenden Romans und über ihre berühmte Mutter Mary Wollstonecraft.
Große Illustrationen ermöglichen die Präsentation vor einer Kindergruppe. Das Buch kann mit Kindern ab fünf Jahre gelesen werden.
Die große Schrift lädt aber auch Leseanfänger dazu ein, selbständig zu lesen. Gerade kleine Lesemuffel lieben den Erfolg ein ganzes Buch allein gelesen zu haben auch wenn es sich dabei um ein Bilderbuch mit wenigen Sätzen handelt.
Das Buch sich für zu Hause oder als Geschenk, ebenso wie für die Arbeit mit Kindern in der Grundschule.
In der Geschichte werden durch Mary viele Fragen gestellt, die zu philosophischen Diskussionen über das Leben einladen. Ein sehr schönes Buch über eine großartige Persönlichkeit.

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Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.12.2023