Sherlock Holmes - Das Haus der Wahrsager

Autor*in
ISBN
978-3-499-21413-4
Übersetzer*in
Gunkel, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Scheinberger, Felix
Seitenanzahl
186
Verlag
Rowohlt
Gattung
Krimi
Ort
Reinbek
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Was nur wenige wissen (weil Doktor Watson es verschwieg): Sherlock Holmes löste seine Fälle oft "mit seinem langen Arm", der Baker-Street-Bande. Das sind bis zu zwölf Waisen, Straßenjungen, die im viktorianischen London versuchen zu überleben. Sherlock Holmes hilft mit Aufträgen, hier mit dem Fall der Elsa Hoff, deren Tante bei einer Seánce starb.

Beurteilungstext

"Meine Tante war ziemlich unabhängig und unkonventionell, aber mit gesellschaftlichen Normen kannte sie sich gut aus. So hat sie auch mich erzogen …" So stellt sich die junge Dame Elsa Hoff bei Sherlock Holmes vor. Sie verschweigt nicht, dass die Tante andererseits an Seáncen glaubte, was ihr allerdings zum Nachteil wurde. Als ihr verstorbener Mann tatsächlich als Geist auftritt, versagt ihr Herz.
Wir haben vier Handlungsorte: Das Haus des jungen Wahrsagers Konstantin mit seiner Mutter und derem Bruder, im Hintergrund spielt noch ein gewisser Spangler Zweig eine Rolle. Dann gibt es den geheimen Ort der Bande, ein wenig angelehnt an "Oliver Twist", allerdings ohne bösen Ausbeuter. Osgood Manning, genannt Ozzie oder Oz und Wiggins sind Anführer, Elliot, Rohan, Fletcher und all die anderen erhalten ein Gesicht und einen Charakter, der Jüngste ist Alfie (genannt Elf), der mit einem riesigen Hund die Szene belebt. Als Nebenort dienen das bekannte Haus von Sherlock Holmes in der Baker Street, in der selbstverständlich Doc Watson anwesend ist und auch sein Laufbursche Billy, und die Umgebung des Mädchens Pilar, ihrer Mutter Estrella und dem Spanier Carlos.

Die Geschichte selbst ist spannend geschrieben. Die Orte sind anschaulich und mit dem entsprechenden Zeitkolorit beschrieben, die Welt der Wahrsager und Scharlatane mit ihren Tricks werden aufgedeckt. Je näher wir der Lösung kommen, desto schneller wechseln die Erzählung zwischen zwei Orten, die Handlungen nähern sich immer mehr - bis es zur Lösung des Falls kommt. Es folgen noch ein Nachspann und ein Kapitel "Hintergrundmaterial" über die "Kunst der Verkleidung".

Die schwarz-weißen Skizzen mit wenigen Graufüllungen sind fast hingekritzelt und scheinen zunächst gar nicht zurzeit zu passen. Je weiter fortgeschritten die Handlung jedoch, desto feinfühliger erweisen sie sich. Da kommen sowohl das Frettchen als auch Alfies Hund "King Henry" (der sich als weiblich erweist) gut weg, wird das Gedrängel auf der London Bridge so lebendig, dass man fast den Lärm zu hören glaubt.

Fazit: Keine "große" Literatur, aber mit Hintergrundwissen geschrieben und spannend zu lesen. Deutlich mehr als "Lesefutter", aber auch nicht mit großem Anspruch erfunden.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010