Selina, Pumpernickel und die Katze Flora

Schlagwörter

• Angst
• Freundschaft
• Gefühle
• Tiere

Teaser

Kinder haben oft Angst vor Dingen, die Erwachsene nur wenig nachvollziehen können. So geht es auch Selina in diesem Buch. Ihre Angst wird durch eine Katze personifiziert. Diese wird immer größer und größer und Selina weiß nicht, wie sie ihr entkommen kann. Doch zum Glück hat sie Pumpernickel, der ihr einen Ausweg zeigt.
Soll er ihn auch Dir zeigen? Dann schau herein!

Beurteilungstext

Dieses Bilderbuch erzählt die Geschichte Selina und dem Mäuserich Pumpernickel. Selina entdeckt in ihrer Wand ein Mäuseloch und kurz darauf auch einen Mäuserich, den sie Pumpernickel nennt. Sie werden Freunde und erzählen sich viel. Eines Tages hat Pumpernickel Angst, weil die Katze Flora erst vor und dann im Zimmer ist. Selina beschützt Pumpernickel und nimmt ihn in ihre Schürzentasche. Sie sagt Flora, dass sie verschwinden soll, jedoch das macht sie nicht. Im Gegenteil: Sie wird böse und verfolgt Selina, die nun schnell weg rennt. Doch je weiter sie weg rennt, desto größer wird Flora. Irgendwann ist sie so groß wie die Häuser sind. Pumpernickel spricht Selina nun Mut zu und erklärt, dass Flora wieder kleiner wird, wenn Selina auf sie zu geht. Selina fasst allen Mut und läuft auf die Katze zu. Und siehe da, es funktioniert. Selina läuft schneller und irgendwann ist Flora wieder ganz klein. Sie jagt Flora weg und dann haben Pumpernickel und sie wieder ihre ruhige Zweisamkeit.
Dieses Buch wird so oft wie kein anderes in der psychotherapeutischen Praxis verwendet, da es kindgerecht zeigt, wie kindliche Ängste entstehen, aber auch wie man sie lösen kann. Die kleinen und möglicherweise selbst betroffenen Leser*innen können sich mit Sicherheit sehr gut mit Selina identifizieren und Pumpernickel kann ihnen dann zeigen, wie sie ihre Ängste abbauen können.
Die Illustrationen in diesem Bilderbuch sind recht einfach gehalten und die Autorin nutzte eine bestimmte Technik bei der Erstellung der Bilder. Diese scheinen aus vielen kleinen Strichen geformt worden zu sein. Sie sind komplett in schwarz-weiß gehalten, wodurch das ganze Buch meiner Meinung nach etwas bedrückend wirkt. Die Bilder helfen den Kindern aber dabei die Handlung nachzuvollziehen, besonders, wenn es um die Größe von Flora geht. Die Illustrationen erstrecken sich, anders als bei vielen anderen Kinderbüchern, nur selten über eine gesamte Doppelseite. Es finden sich eher vereinzelt große Bilder oder mehrere kleine. Der dazugehörige Text ist nicht in die Bilderwelt integriert, sondern steht immer auf weißem Untergrund. Er beschreibt das zu sehende Bild bzw. die Handlung darauf, sowie Gedanken und Gefühle näher. Darüber hinaus ist er recht lang und beinhaltet sowohl wörtliche Rede, als auch für Kinder schwierig zu lesende Worte wie z.B. "Pfötchen" oder "Mauseloch". Dadurch ist es meiner Meinung nach empfehlenswert, wenn das Buch zusammen mit einem Erwachsenen gelesen wird bzw. wenn die Lesenden eine so gute Lesekompetenz ausgebildet haben, dass sie es selbstständig erlesen können.
Wichtig zu erwähnen ist, dass sich an das Ende der Erzählung ein Anhang anschließt. Darin gibt es weiterführende Informationen für Eltern und Pädagogen*innen, beispielsweise gibt es Hinweise zum Einsatz dieses Buches oder wie man mit betroffenen Kindern umgehen sollte.