Sei fair, gib her! Die Geschichte von Pinky und Balu.

Autor*in
Gardiner, Lindsey
ISBN
978-3-7655-6695-0
Übersetzer*in
Fröse-Schreer, Irmtraut
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Gardiner, Lindsey
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Giessen, Basel
Jahr
2002
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Geschichte um Freundschaft, die von beiden verlangt, dass man Kompromisse eingeht und die Bedürfnisse des anderen achtet. Sonst muss man sich trennen - und das ist manchmal so schmerzhaft, dass man schnell wieder zusammen sein will.

Beurteilungstext

Das Original heißt "Not fair, won't share!" und ist um vieles schlechter als der deutsche Titel. Dort: Negatives, du verhältst dich nicht richtig! Hier: Aufforderung, sich so zu verhalten, wie man es vom anderen erwartet. Du kannst es schaffen!
Gardiner siedelt die Situation bei zwei Hunden an. Der große, gutmütige, ein bisschen tapsige mit dem "sprechenden Namen" Balu (Grundfarbe: Blau) wünscht sich Ruhe und Frieden. Pinky (in Rosa) ist klein und quirlig und möchte fast immer in Bewegung sein. Beide mögen sich, obwohl ihre Bedürfnisse grundsätzlich verschieden sind. Als die Lage eskaliert (Pinky beißt aus Versehen das Ohr von Balus Lieblingsschmusetier ab), erkennen beide die Lage der konträren Interessen und beschließen, sich zu trennen.
Doch sehr bald fühlen sie, dass es noch etwas Schlimmeres gibt, als sich über den anderen zu ärgern: von ihm getrennt zu sein!
Tolle Bilder! Beide Hunde sind kritzelig, mit rechteckiger Nase und nachgezeichnetem Kopfumriss. Räume werden zu Flächen, Telefonhörer zu Knochen und große Flächen belassen oder klein gemustert. Textwiederholungen (O nein, Pinky!) sprechen Kinder gern und sehr bald mit. Kaltes und großflächiges Blau bestimmt die Doppelseite, auf der Pinky in der Gartenhütte sitzt, allein und einsam, während Balu auf der Folgeseite in seinen hellen Farben noch sehr glücklich sitzt: Niemand mehr da, der ihn ärgern kann.
Die Erkenntnis braucht noch eine weitere Seite: Dann ist auch niemand mehr da, den man lieben kann. Gut, dass Pinky just in dem Moment zum Fenster reinschaut!
Ein kleines Lehrstück aus der Phil- und Soziologie stimmig dargestellt.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010