Schweigt still die Nacht

Autor*in
Yovanoff, Brenna
ISBN
978-3-407-74388-6
Übersetzer*in
Komina, JessikaKnuffinke, Sandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
391
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Stadt, in der Kinder entführt werden, eine Stadt, die einen jahrtausendalten Pakt mit der Unterwelt geschafft hat und trotzdem versuchen die Menschen aus Gentry ein völlig normales Leben zu führen. Nur für Mackie kann das einfach nicht funktionieren. Denn er lebt zwischen der Kleinstadt und der Unterwelt.

Beurteilungstext

Mackie ist ein Junge im Teenageralter. Für Außenstehende ist er wohl der unscheinbare Junge von Nebenan, doch er ist Teil eines dunklen Geheimnis, das die Kleinstadt Gentry mit der Unterwelt verbindet: Alle sieben Jahre wird ein Kind aus der Stadt entführt und geopfert. Im Gegenzug haben die Menschen ein unbeschwertes Leben in Gentry. Ein kleines Kind alle sieben Jahre für den Wohlstand aller Bewohner scheint doch ein akzeptables Opfer zu sein?! Vor allem, wenn man Stillschweigen bewahrt und grausamen Dinge nicht wahrhaben will. Doch Mackie kann das nicht. Er kann die Unterwelt, die unwiederbringlich zu Gentry dazu gehört, nicht ignorieren, denn er selbst ist ein Monster, das einst ausgetauscht wurde und nun zwischen beiden Welten lebt. Damit schafft die Autorin Brenna Yovanoff einen denkbar komplizierten Protagonisten, der dennoch seinen Reiz hat. Viele Jugendliche dürften sich mit Mackie gut identifizieren können. Auch wenn er buchstäblich nicht von dieser Welt ist, so hat er dennoch recht menschliche Probleme. Er versucht so normal wie möglich zu sein und einfach dazuzugehören. Aber das Gefühl, einfach anders als alle anderen zu sein, lässt ihn nicht los, obwohl er sogar ein paar wirklich wahre Freunde hat und auch bei den Mädchen ganz gut ankommt. Als die kleine Schwester seiner heimlichen Liebe Tate plötzlich stirbt, bekommt Mackie die Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen und den Pakt zwischen Gentry und der Unterwelt endlich zu beenden. Dabei erkennt er, dass er nicht nur auf Freunde aus der Kleinstadt zählen kann, sondern dass auch Monster nett sein können.
Neben dem interessanten Protagonisten und der doch skurrilen Geschichte, die sich dem Leser erst nach und nach erschließt, ist der Roman ""Schweigt still die Nacht"" insgesamt recht langatmig, weil ihm zwischenzeitlich immer wieder die Spannung ausgeht. Die Autorin hat eine ganz eigene Art, die Unterwelt und ihre Bewohner zu beschreiben. Dabei gelingt es ihr eher, die Ästhetik des Hässlichen zu zeichnen, als den Leser zu schockieren und mitzureißen. Aber dadurch zeigt sich dem Leser die Einsicht, dass es eben nicht sinnvoll ist, die Welt in Gutes und Böses einzuteilen. Doch bis auf diese nette Botschaft birgt der Roman nichts weiter Überraschendes in sich. Das Ende ist unsauber erzählt und gleichzeitig so einfach, dass man sich fragt, warum nicht schon eher einer darauf gekommen ist, dem Bösen seine Stirn zu bieten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von osti.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Yovanoff, Brenna

Yovanoff, Brenna

Schweigt still die Nacht

Weiterlesen