Schneewittchen und andere Märchen der Brüder Grimm

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• Diversität

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Es war einmal und wird immer sein – die Faszination für die Märchen der Brüder Grimm findet in dieser illustrierten Sammlung erneut im Bild ihren Ausdruck.

Beurteilungstext

Eine Sammlung illustrierter Märchen der Brüder Grimm bietet die Schmuckausgabe von Minalima. Das Design Studio aus London, das von Miraphora Mina und Eduardo Lima gegründet wurde, hat sich vor allem durch die visuell-graphische Gestaltung der Harry-Potter-Filme einen Namen gemacht und bietet seit einiger Zeit auch Klassiker der Kinderliteratur wie Peter Pan, Alice im Wunderland, Der Zauberer von Oz oder Die Schöne und das Biest an. Dabei verfolgen sie einen konsequenten Bildstil, der die Reihe als Gesamtwerk zusammenführt. Bunte computergenerierte Grafiken, die die umfangreichen Texte bebildern, erscheinen sehr spannungsreich – teilweise unruhig – und werden zusätzlich durch interaktive Elemente ergänzt.
Dieses Werk beinhaltet neben Schneewittchen neunzehn weitere bekannte Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm meist aus der Kleinen Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen wie Dornröschen, Aschenputtel, Hänsel und Gretel oder Frau Holle, sowie einige wenige unbekanntere wie Die zwölf Jäger, Die zertanzten Schuhe oder Die Wichtelmänner. Die Texte orientieren sich, wenn auch nicht vermerkt, an der Ausgabe letzter Hand und weisen lediglich hinsichtlich der Rechtschreibung Anpassungen an den aktuellen Sprachgebrauch auf.
Eröffnet wird die Sammlung mit einer Landkarte vom Märchenland, in dem einzelne Schauplätze mit Ikons zu den Einzelmärchen versehen sind, die sich im Vorsatzpapier, im Inhaltsverzeichnis und an den Seitenzahlen wiederfinden, um Orientierung zu bieten. Jedes Märchen beginnt mit einer Doppelseite, die den Titel, ein markantes Zitat und ausgewählte Szenen des Märchens wie in einer Arabeske abgebildet. Die scherenschnittartigen, einfarbigen Rahmungen greifen dabei einzelne Motive des Märchens auf. Betrachtet man die flächenhaften, aber detaillierten Bilder, kennzeichnen sich diese insgesamt durch die Vielfalt kräftiger Farben und Muster und illustrieren das Werk durchgehend auf jeder Buchseite mit kleinen eingefügten Elementen oder ganzseitigen Szenen. Klassische Elemente wie die typische Initiale zu Beginn des Textes gehen Hand in Hand mit ungewöhnlichen Darstellungsformen. So ist es besonders die Diversität der Figuren, die Innovation bietet. Eine indische Prinzessin versucht Rumpelstilzchens Geheimnis zu lüften, während die Goldmarie einen Kimono trägt. Auch intermediale Zitate wie die böse dreizehnte Fee in Disneymanier lassen sich wiedererkennen.
Als Besonderheit werden die neun eingebundenen interaktiven Spielelemente wie Schiebe-, Dreh- und Ziehbilder (wie beispielsweise ein aufklappbarer Turm in Rapunzel), aber auch Pop-Up-Bilder und filigrane Lasercuts (wie die Dornenhecke in Dornröschen) hervorgehoben. Teilweise sind die Seiten mit Pappe verstärkt, erscheinen aber dennoch sehr fragil und sind für den Gebrauch durch Kinder nicht geeignet. Auch das Umblättern wird durch die Einlagen erschwert, da im Buch generell recht dünnes Papier verwendet wird. Einige wenige Fehldrucke sorgen dafür, dass die ohnehin schon zarte Serifenschrift leichte Schatten wirft und schwerer zu lesen ist.
Zusammenfassend eignet sich das Buch daher aufgrund der Funktionalität eher als Sammelobjekt, als für den wiederholten Gebrauch als Vorlesebuch, obwohl die Illustrationen im Besonderen auch Kinder ansprechen können.