Schneewittchen strickt ein Monster

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• Komik/Humor

Teaser

Die Ziege Schneewittchen strickt – zuerst sieben Geißlein, dann einen Wolf, einen Tiger und ein Monster. Nun ist das Chaos perfekt – doch Schneewittchen behält den Faden zum Glück gut im Griff.

Beurteilungstext

Schneewittchen ist eine Ziege, die furchtbar gern strickt. Das kann Frau Schaf nicht verstehen, die Schneewittchen von oben herab ziemlich viele besserwisserische Ratschläge gibt. Ziegenwolle wäre ja out und außerdem seien Schneewittchens Ergebnisse fehlerhaft. Da wird Schneewittchen wütend und von der Nadel springen nun keine kleinen Geißlein mehr, sondern ein böser Wolf, der Frau Schaf frisst. Schnell wird ein Tiger gestrickt, der den Wolf frisst, aber der ist nun auch für Schneewittchen eine Gefahr. So ersinnt sie eine neue List, die dann zum glücklichen Ende führt – sogar für die geläuterte Frau Schaf.
Diese ungewöhnliche Märchenbilderbuch spielt mit Märchenmotiven, aber auch mit den Gegebenheiten des neuen Bilderbuchs. Namen, Figuren und Motive der Märchen werden hier aufgenommen und neu verarbeitet, dabei aber stark verändert; es handelt sich nicht um eine Märchenadaption. Dennoch macht es Spaß, die Andeutungen zu finden, die mitunter offensichtlich, mitunter hintergründig verpackt sind. Die strickende Ziege, deren Strickerzeugnisse zum Leben erwachen und die Handlung vorantreiben und für Spannung sorgen, ist ein metafiktionales Element; typisch für den aktuellen Bilderbuchmarkt. Die grafischen Zeichnungen auf weißem Grund, die mit wenigen Linien und kräftigen Farbflächen doch immer ein wenig bruchstückhaft bleiben, geben der dynamischen Geschichte ein ausgesprochen passendes Gesicht. Mit viel Witz entsteht so ein heiteres Spiel, in das man beim Lesen und Betrachten einbezogen wird. Sehr zu empfehlen.