Schmetterlingskind

Autor*in
Majewski, Marc
ISBN
978-3-96826-029-7
Übersetzer*in
Naumann , Katharina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Majewski, Marc
Seitenanzahl
40
Verlag
Von Hacht Verlag
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Schmetterlingskind lebt in einem gemütlichen Zuhause mit seinem Papa, liebt die Natur und natürlich Schmetterlinge. Deswegen bastelt es sich riesengroße bunte Schmetterlingsflügel, um selbst einer zu werden. Von anderen Kindern wird es mit seiner Verkleidung nicht verstanden und abgelehnt. Das Kind verliert die Freude am Schmetterling-Sein. Doch ein Vertrauter hilft dem Kind dabei sein Selbstbewusstsein wieder zu finden.

Beurteilungstext

Der Autor und Illustrator Marc Majewski hat seine Kindheit in den Alpen verbracht, und das Aufwachsen in der abwechslungsreichen Naturlandschaft beeinflusst seine Arbeit. Bereits das Vorsatzblatt lädt zu einem Spaziergang auf einer abstrakten Blumenwiese ein. Majewski selbst beschreibt seine Naturdarstellungen als farbenfroh sowie die Natur als Quelle von Wundern oder aber Zufluchtsort.
Die Geschichte beginnt direkt in einem bunten Kinderzimmer, das zunächst etwas chaotisch anmutet. Doch wenn der Blick auf das Schmetterlingskind fällt, wird klar: Hier wurden gerade fleißig Schmetterlingsflügel gebastelt. Das Kind setzt sich noch feingliedrige Fühler auf, geht an seinem Papa vorbei und beginnt zu spielen, zu fliegen und zu tanzen, von Blüte zu Blüte. Aber der Spaß ist schnell vorbei, da sich andere Kinder, die Fußball spielen, über das Kind mit den Schmetterlingsflügeln lustig machen und sein Kostüm zerstören. Scheinbar hat das Schmetterlingskind den Eindruck erweckt es würde sich nicht wie andere Kinder "normal" beziehungsweise seiner Geschlechterrolle entsprechend verhalten. Frustriert und traurig zieht sich das Kind in sein Zimmer zurück. Sein Vater merkt scheinbar, dass etwas nicht stimmt, denn er ist da zum Trösten und hilft dabei, neue Flügel zu basteln. Mit neuem Selbstbewusstsein gestärkt, zieht das Schmetterlingskind wieder los, lässt die unfreundlichen Kinder links liegen und gewinnt sogar eine neue Freundin.
Insbesondere das Verhältnis von Bild und Text ist in diesem Buch interessant. Es handelt sich hierbei um ein Bilderbuch, in dem parallel mit den Illustrationen und nur sehr wenig Text eine berührende Geschichte erzählt wird. Das Schmetterlingskind erzählt aus seiner eigenen Perspektive, wobei einzelne Sätze bisweilen über mehrere Seiten laufen. Die Illustrationen erstrecken sich teilweise groß über zwei Seiten, es gibt aber auch kleinere Ausschnitte, auf die Lesende wie durch ein Fernglas schauen, sowie einzelne Bewegungsabläufe. Ein Moment im Erleben des Kindes kann durch mehrere locker über die Seiten verstreuten Bilder inszeniert werden, aber auch über zwei Seiten laufen und mit Nachdruck in bestimmten Situationen verharren. So können die damit einhergehenden Emotionen deutlich zum Ausdruck gebracht werden. Die gewählten Farben sind überwiegend in Grün- und Erdtönen gehalten, aus denen die Flügel orange hervorleuchten. Insbesondere der Garten sowie die weitere Umgebung draußen erstrahlt in den kräftigsten Farben. Auch das Innere des Hauses spiegelt eine Verbindung zur Natur wider. Dort ist es nicht aufgeräumt, aber gemütlich und zeugt davon, dass dort gelebt wird. Überall liegen Bücher, Stifte, Schuhe und Klamotten herum, und wo man auch hinsieht, können Blumenmuster, Landschaftsbilder, Pflanzen und selbstverständlich Bilder von Schmetterlingen entdeckt werden. Insbesondere die selbst gebastelten Flügel des Kindes stechen hier in einem satten Orange hervor und erinnern an einen Monarchfalter.
Durch die Verwendung von wenig Text ergeben sich hier viele Gesprächsanlässe durch Leerstellen, die zwischen Text und Bild entstehen.
Eine gefühlvolle Geschichte darüber, anders zu sein, die Mut macht, sich geliebten Menschen anzuvertrauen und für sich einzustehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Laura Schön; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 17.02.2024

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