Schattenspringen
- Autor*in
- Ivanji, Ivan
- ISBN
- 978-3-85452-642-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 232
- Verlag
- Picus
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wir schreiben das Jahr 1945. Die letzten Kriegstage haben begonnen. Plötzlich ist der “Kleine” nicht mehr Häftling, sondern frei. Frei in einer zerstörten Welt. Der “Kleine” findet sich aber überraschend gut mit der neuen Situation ab. Er weiß, dass er heimkehren wird, aber auch, dass das Nach-Hause-Kommen unmöglich sein wird.
Beurteilungstext
“Schattenspringen” ist inhaltlich und literarisch ein beindruckendes und tief bewegendes Buch. Es wendet sich an den historisch interessierten, reifen jungen Erwachsenen. Der Autor arbeitet im Rückblick das in Konzentrationsla-
gern Erlebte auf. Die Schilderung der Stunde Null, die ersten Tage in der Freiheit, die Aussicht auf Entlassung in die Heimat und schließlich die Heimkehr werden von Ivanji durch die Brille des “Kleinen” betrachtet. Dabei läßt der Autor seine sprachliche Extraklasse aufblitzen. Vorurteilsfrei berichtet er von seinen Erlebnissen in der Fremde, seinen zaghaften Versuchen, sich in einer aus den Fugen geratenen Welt zu behaupten. Ivanji formuliert bedächtig, feinsinnig, nachdenklich, präzise, sicher und treffend, nie aber anklagend, gehässig, gemein, schamlos, brutal oder vulgär. Er ist Meister eines behutsamen entwickelnden Stils. Konsequent hält er die Erzähllinie durch und das Sprachniveau gleichbleibend hoch. Mit seinem autobiografischen Roman will er niemanden verdammen oder beschämen, vielmehr soll das Buch ihn selbst entlasten von seiner Vergangenheit und Ereignissen, deren Wirklichkeit ihm selbst gelegentlich als fragwürdig erscheinen. Eine Lektüre, die einen völlig anderen Zugang zu den Ereignissen am Ende des 3. Reiches bietet.