Schattenmädchen - Das Geheimnis einer Familie

Autor*in
Omari, Laila El
ISBN
978-3-649-61798-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Coppenrath
Gattung
Ort
Münster
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Maya entdeckt ein Tagebuch ihrer verschollenen Tante und gelangt bei ihrer Spurensuche in einen Geheimgang im herrschaftlichen Haus ihrer Familie, der sie direkt in die Zimmer ihres Cousins führt. Dieser sucht nach Erklärungen, warum seine Mutter plötzlich verschwand, als er ein kleiner Junge war. Das Geheimnis der Familie wird schließlich gelüftet.

Beurteilungstext

Laila El Omari, Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter schreibt in deutscher Sprache historische Romane aus der Zeit der Kolonialherrschaft.
""Schattenmädchen"" spielt im Jahr 1895 auf einer Teeplantage in Ceylon und in London, wobei der Anbau des Tees zwar die Grundlage des Vermögens der im Mittelpunkt der Erzählung stehenden Familie darstellt, aber nur am Rande erwähnt wird.
Die Autorin zeichnet ein authentisch erscheinendes Bild der damaligen Zeit, betont die Standesunterschiede zwischen Engländern und Einheimischen oder Mischlingen, schlägt den Bogen zur Leserin aber durch ihre Protagonistin, Maya, 16 Jahre alt, die erfrischend unkonventionell zusammen mit ihrem Cousin 3. Grades, Adrian, herauszufinden versucht, was aus der tot geschwiegenen Tante und der fast gleichzeitig verschwundenen Mutter des jungen Mannes geworden ist. Obwohl der Untertitel ""Das Geheimnis einer Familie"" schon verrät, worum sich die Handlung dreht, hält sich die Autorin lange mit Schilderungen des Familienlebens und den sich anbahnenden Liebesbeziehungen auf.
Die Spannung steigt beim Aufdecken der Vergangenheit bis zum aufklärenden dramatischen Showdown. Eine immer wieder erwähnte Fremde weckt Neugier auf ihre Bedeutung in dieser Geschichte.
Leider endet das Buch recht abrupt und nutzt nicht die eigentlich naheliegende Möglichkeit, zu zeigen, wie die Familie mit dem aufgedeckten Geheimnis umgeht, und wie sich die Beziehungen dadurch verändern. Das harmonische Ende wirkt aufgesetzt und unwahrscheinlich. Die Chance eines tieferen Eintauchens in die Gefühlswelt der handelnden Personen wird vermieden.
Trotzdem liest sich die Erzählung gut und wird ihre Leserinnen finden.

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Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010