Schatten der Angst

Autor*in
-Wicke, Schreiber
ISBN
978-3-522-17911-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Luca, 17 Jahre, ist ein fantasievoller Tagträumer und Kinofilmkenner. Er inszeniert in einem Planspiel mit einem Freund den Tod seines Erbgroßonkels. Als dieser dann wirklich ermordet wird, stellt sich nicht nur die Frage nach dem Täter, sondern Luca erlebt einige ungeahnte Überraschungen.

Beurteilungstext

In 56 Kapiteln begleitet der Leser Commissario Gorin in seinem vierten Fall, einem Mord auf dem Golfplatz von Venedig. Karten der Stadt lassen Wege von Tat- und Wohnorten auch optisch verfolgen.
Interessant wird der Roman durch die Fragestellungen nach dem Täter und die Erbschaftsfrage. Es kommen einige Täter in Frage. Da ist zunächst Luca, der aber war zur Tatzeit in der Schule und hat eigentlich ganz andere Sorgen, denn er ist in Samantha verliebt, die aber nichts von ihrem Glück weiß. Außerdem wird er von seinem angeblichen Freund Sergio erpresst, denn dieser besitzt eine Waffe, auf der die Fingerabdrücke von Luca verewigt sind. Sergio hat kein Alibi, er ist eine Person mit falscher Biographie, er wird aber von der Polizei nicht verdächtigt.
Verdächtig ist die Mafia, verdächtig verhalten sich aber auch einige Mitglieder des Golfclubs. Es stellt sich heraus, dass der Onkel an einigen undurchsichtigen Transaktionen beteiligt war.
Schließlich gibt es noch eine Testamentseröffnung mit einigen Überraschungen und Hilfen für den Commissario.
In einem weiteren Handlungsstrang scheint ein Mädchen aus der Nachbarschaft von Luca verschwunden zu sein.
Hier kann Luca der Polizei helfen, eine Spur zu finden.
Der Krimi ist nicht ganz einfach zu lesen, denn der Autor arbeitet mit Handlungssprüngen, Perspektivwechsel, mehreren Handlungssträngen, Spot-lights aus Filmhandlungen, unerwarteteten Wendungen, und auch die Ermittlungsarbeit erfordert Geduld.
Englische und italienische Floskeln und Satzbrocken sowie Wörter aus der Golfersprache sind eingebaut und aus dem Kontext in ihrer Bedeutung zu erschließen. Sprachlich sorgen der Gebrauch von viel wörtlicher Rede und teilweise Einwortsätze für Tempo. Situationskomik lässt schmunzeln und steht neben fast philosohischen Gedanken zum Thema Angst. Ein gelungener Krimi mit einem sympatischen Kommissar, die Inspiration durch Donna Leon ist nicht übersehbar.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010