Sarah und die Wolke

Autor*in
Kronabitter, Erika
ISBN
978-3-902157-76-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
40
Verlag
Edition Art Science
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
17,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sarah liebt ihre Eltern wie alle Kinder, aber sie fühlt sich in der Familie nicht geborgen. Vater und Mutter sind nicht in der Lage für ihr Kind zu sorgen. Aus der Sicht des Kindes und für kindliche Leser fassbar wird die Geschichte des kleinen Mädchens erzählt.

Beurteilungstext

Es gibt ein Foto von der kleinen Familie, auf das Sarah stolz ist: Vater, Mutter, Kind sind in schöner Gemeinsamkeit abgebildet. Aber schon lange ist Sarahs Leben nicht mehr so. Mutter hat nie Zeit. Die Eltern streiten sich immer mit schlimmen und lauten Worten. Und der Vater schlägt sie und die Mutter. Sarah kann aus diesen Verhältnissen nicht fliehen. Schon oft hat sie gehört: “So kann das nicht mehr weiter gehen”. Aber das Kind weiß nicht, “was nicht mehr so weitergehen kann”. Eine Betreuerin kommt in die Familie, schließlich reist Sarah mit ihrer Reisetasche in ein Kinderheim. “Fühl dich wohl” steht über der Tür. Sie wird herzlich willkommen geheißen. Wird das ein neues Zuhause werden können?
Erika Kronabitter gelingt es auf besondere Weise für Kinder fassbar zu vermitteln, was in Sarahs Familie passiert. Sie beschreibt aus der Kindersicht, mit Kinderworten Einzelheiten, Vorkommnisse, die sich zu einem verständlichen Bild fügen, das die schwierige Lage zeigt aber Kinder nicht erschüttert. Die Illustrationen vermitteln einen Großteil dessen, was gesagt werden muss: Schöne Gefühle für Früher, düstere, verwirrende und bedrohliche für die jetzige Situation. Die kleine Wolke, die auf dem Familienbild von damals über Papas Kopf schwebte, zieht sich durch alle Bilder. Sie wird grau, hängt über den streitenden Eltern und über Sarahs Bett in der Nacht. Die Figuren stehen groß im Mittelpunkt. Ihre Gesten zeigen eindeutig Verhalten und können doch von Kindern je nach ihren Erfahrungen gedeutet werden. Neben den düsteren Farben, die viele Bilder zu zersprengen scheinen, hellen kräftige, freundliche Farben die Situation auf und zeigen Hoffnung. Denn das ist das eindeutige Ziel der Autorin, die auch gleichzeitig die Illustrationen gestaltete. Sie will Verständnis erzeugen und zu positiver Zuwendung aufrufen. Abschreckende Erschütterung hilft den Kindern, denen es wie Sarah geht, nicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010