Sannah und Ham

Autor*in
Ivison, LucyEllen, Tom
ISBN
978-3-551-52066-1
Übersetzer*in
Rothfuss, Ilse
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Für Hannah und Sam ist es Liebe auf den ersten Blick als sie sich bei einer Party kennenlernen. Bevor sie jedoch ein glückliches Paar werden können müssen sie zahlreiche Hürden überwinden- Denn gerade die tiefen Gefühle machen es den Verliebten schwer zueinander zu finden.

Beurteilungstext

Hannah hat eigentlich alles was ein Mädchen sich nur wünschen kann: Eine tolle Familie, die besten Freundinnen der Welt und hervorragende Noten. Einziges Problem sind ihre mangelnden Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Sie findet sich selbst nicht besonders hübsch und ist Jungs gegenüber deshalb extrem unsicher. Vor allem da sie noch Jungfrau ist und insgeheim auf die große Liebe hofft.
Ähnlich ergeht es auch dem schüchternen Sam. Ständig wird er von seinen beiden Freunden damit aufgezogen, dass er noch keinen Sex hatte und ihn, dank der nichtvorhandenen Freundin, auch in näherer Zukunft vermutlich nicht haben wird.
Doch bei der Party von Hannahs Freundin Stella, auf die Sam und seine Freunde sich einschmuggeln, wird alles anders. Hannah flüchtet auf die Toilette als ihr Schulfreund Freddie ihr verkündet, dass er von Stella erfahren habe, dass Hannah ihr Dasein als Jungfrau mit ihm beenden möchte. Als sie sich endlich wieder aus dem Bad traut, trifft Hannah auf Sam. Die beiden kommen trotz ihrer Unsicherheit ins Gespräch und es funkt auf Anhieb. Leider kommen sie nicht dazu Namen und Adressen auszutauschen. Trotzdem sehen sich die beiden Teenager schon eher wieder als sie dachten. Nachdem Hannah die Party verlassen hat, fällt ihre Freundin Stella, die ihren älteren Exfreund eifersüchtig machen möchte, über Sam her, obwohl eigentlich dessen Freund Robin die Aufmerksamkeit der hübschen Stella erregen wollte. Ein paar Tage später organisiert Stella ein Doppeldate zu dem Sam seinen stella-fanatischen Freund und Stella ihre Singlefreundin Hannah mitbringen. Natürlich erkennen Hannah und Sam sich sofort wieder, aber sind mit der unangenehmen Situation sichtlich überfordert. Um die deutlich angespannte Stimmung aufzulockern, berichtet Stella von Hannahs Schwärmereien für den sogenannten „Klo-Boy“, den diese auf ihrer Party kennengelernt hat-unwissend, dass es sich bei Sam um eben diese „Klo-Boy“ handelt und sie Hannah bis auf die Knochen blamiert. Um sich Sam gegenüber nicht als verliebtes Schaf zu outen, sieht Hannah nur eine Möglichkeit: Sie erfindet einen Freund.
Kurz darauf bietet ein Urlaub mit den Freundinnen Hannah glücklicherweise die Möglichkeit den peinlichen Abend des Doppeldates zu vergessen. Dank Stella lernt die Mädchen-Clique auch gleich eine Gruppe von Jungs kennen. Allerdings endet auch der Urlaub in einer Katastrophe, da der gutaussehende Pax, den Stella zu beeindrucken versucht, zu viel Interesse an Hannah zeigt. Als diese jedoch Pax gegenüber nicht sofort zum Äußersten bereit ist, wittert Stella ihre Chance: Sie schnappt ihrer Freundin nicht nur den hübschen Pax vor der Nase weg, sondern bedient sich auch noch an Hannahs Sachen und leiht sich ungefragt ihr neues und teures Lieblingskleid, dass das Mädchen sich extra für einen besonderen Abend aufgehoben hat. Hannah ist heilfroh als der Urlaub endlich vorüber ist und sie ihrer intriganten Freundin Stella aus dem Weg gehen kann.
Etwa zur gleichen Zeit befindet sich auch Sam mit seinen Eltern im Urlaub auf der langweiligen Insel Sark. Doch zum ersten Mal hat die Insel sogar einen gewissen Reiz, der sich Sam in Form der attraktiven Erin offenbart. Als das Ende seiner Zeit als Jungfrau für Sam bereits in greifbare Nähe zu rücken scheint, vermasselt er es. Mit dem sexuell erfahrenen Mädchen ist Sam völlig überfordert und blamiert sich total. Seinen Freunden gegenüber verschweigt er die verpasste Chance.
Kurz darauf kommt es zu einem erneuten Wiedersehen zwischen Hannah und Sam, da sowohl die Jungs- als auch die Mädchenclique sich auf den Weg zu einem Festival machen. Dort verbringen die beiden viel Zeit miteinander und beinahe kommt es sogar zu ihrem Ersten Mal. Allerdings meint es das Schicksal nicht gut mit den beiden Verliebten, denn plötzlich taucht Urlaubsbekanntschaft Pax ebenfalls beim Festival auf und begrüßt Hannah, für Sams Empfinden, zu intim. Der verunsicherte Junge fühlt sich von Hannah betrogen und knutscht daraufhin vor ihren Augen mit einem anderen Mädchen. Hannah, die dieses Verhalten nicht nachvollziehen kann, ist tief verletzt und will Sam nie wieder sehen.
Einige Wochen später wird Sam sein Fehler nur allzu heftig bewusst: Über Facebook erfährt er, dass Pax gar nicht wegen Hannah, sondern wegen Stella bei dem Festival aufgetaucht ist. Sofort bereut er seine überstürzte Reaktion. Nachdem Hannah seine Entschuldigung akzeptiert hat, sind die beiden ein glückliches Paar für das auch das gefürchtete Erste Mal kein Problem mehr darstellt.
„Sannah und Ham“ befasst sich auf lustige Art mit den typischen Problemen junger Erwachsener, denen noch jegliche Erfahrung im Bezug auf Liebe und eine Beziehung fehlen. Die beiden Autoren, Tom Ellen und Lucy Ivison, gewähren dem Leser explizite Einblicke in die Gedanken ihrer Hauptfiguren indem sie Hannah und Sam abwechselnd in der Ich-Perspektive zu Wort kommen lassen. Dabei sind die wechselnden Erzähler anhand ihrer hervorgehobenen Namen zu Beginn jedes Perspektivwechsels gut erkennbar, sodass keine Verwirrung auftritt. Das Buch ist dabei nicht nur zeitweise sehr witzig geschrieben, sondern bietet auch Einblicke in zum Teil tiefe Verunsicherung der beiden Teenager, die auf der Suche nach der Liebe zahlreiche Enttäuschungen erleben müssen. Hannah und Sam verlieben sich in einander, verlieren sich aus den Augen, finden sich wieder, um sich dann gegenseitig tief zu verletzen. Dank dieser zahlreichen Hindernisse auf dem Weg zum gemeinsamen Glück langweilt die leicht vorhersehbare Geschichte von Hannah und Sam auf dem Weg zum Happy End nicht. Besonders ergreifen wird auf diese Weise auch das Ende des Buches, das verdeutlicht, wie einfach die Liebe mit der richtigen Person sein kann. „Sannah und Ham“ präsentiert sich somit als eine zwar durchschaubare, aber dennoch anrührende Liebesgeschichte. Da das Buch mit seinen 18 vergleichsweise langen Kapitel und den rund 400 Seiten relativ dick ist und eine gewisse Leseerfahrung voraussetzt, ist dieser Roman eine Empfehlung für ältere Jugendliche. Für diese dürfte der Roman, dank der jugendlich anmutenden Sprache sowie dem Verzicht auf Fremdwörter, leicht und angenehm zu lesen sein. Ein weiterer Grund für die Empfehlung an ältere Jugendliche ist die Tatsache, dass die Autoren an zahlreichen Stellen sehr auf das Thema „Sex“ eingehen, da genau dieses Thema die jugendlichen Hauptcharaktere häufig beschäftigt. Tom Ellen und Lucy Ivison setzten bei diesem Thema auf Direktheit und nehmen, obwohl es sich bei „Sannah und Ham“ um ein Jugendbuch handelt, kaum ein Blatt vor den Mund. Gleichzeitig weißt jedoch bereits der Titel, der eine Verschmelzung der Namen der beiden Hauptfiguren bildet, darauf hin, dass der Roman sich hauptsächlich mit der Suche nach der großen Liebe befasst.
Im Großen und Ganzen besticht „Sannah und Ham“ durch einen witzigen Erzählstil, charmante und lebensnahe Charaktere sowie einer realistischen Beschreibung von Liebe und Partnerschaft.

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Diese Rezension wurde verfasst von ThL- unibi.
Veröffentlicht am 01.01.2010