Sankt Irgendwas

Autor*in
Bach, Tamara
ISBN
978-3-551-32100-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
5,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Klassenfahrt ist lustig, eine Klassenfahrt ist schön - das kommt wohl darauf an, wer mitfährt und was gemacht wird. Dieses Buch erzählt jedenfalls von einer einerseits ganz normalen Klassenfahrt, andererseits von einer sehr besonderen.

Beurteilungstext

Das Buch steigt rasant ein mit einem fiktiven Dialog einiger Zehntklässler aus Parallelklassen, die nicht auf diese Klassenfahrt mitgefahren sind und einfach nur einzelne Kinder aus der anderen Klasse kennen und sich nun die Dinge, die sie so gehört haben, zusammenreimen. Schon dieses Gespräch hört sich sehr authentisch an, die Gedanken, Vermutungen und Spekulationen der Teenager, die in viele Richtungen laufen, kann die Leser*in gut nachvollziehen und ist sofort mittendrin. Ich wollte auch auf der Stelle wissen, was denn nun wirklich auf dieser Klassenfahrt geschehen ist, was es rechtfertigt, dass alle Eltern dieser Klasse zu einer Klassenkonferenz einbestellt werden.

Umso harmloser beginnt dann der Bericht über die eigentliche Fahrt. Jeden Tag protokolliert ein/e andere Schüler*in den geplanten Verlauf und die wirklich geschehenen Ereignisse aus seiner/ihrer eigenen Sicht, bis das Protokollheft am Mittwoch bei Ole hängenbleibt, der dann immer weiterschreibt. Die Tage sind sehr vollgestopft mit allen möglichen Unternehmungen, denn es handelt sich ja um eine Studienfahrt. Die Teenager machen alles ziemlich brav mit, auch wenn sie manchmal stöhnen. Die einzelnen Schüler*innen kennen sich nicht alle wirklich gut, was ihnen jedoch erst an einem Spieleabend richtig bewusst wird. Sie können sich aber gegenseitig tolerieren, ja sie halten sogar trotz aller Unterschiede erstaunlich gut zusammen und stehen füreinander ein. (Eigentlich eine Traumklasse, denn mehr kann man ja bei einer unfreiwillig zusammengewürfelten Schar Teenager kaum erwarten.)

So gesehen müsste es eigentlich für den begleitenden Lehrer und die begleitende Lehrerin eine relativ entspannte Klassenfahrt werden. Doch im Laufe des Buches ahnt und sieht die Leser*in, warum es trotzdem keine war. So viel sei hier verraten, um nicht zu viel zu spoilern, es liegt - leider - am Lehrer. Doch wie das zustande kommt, liest man besser selbst. Das Buch endet wieder mit einem fiktiven Dialog von Parallelklässlern, die nun dadurch, dass einer von ihnen als Schülersprecher bei der Konferenz dabei war, mehr wissen.

Tamara Bach ist es mit diesem Buch gelungen, eine ganz normale Klassenfahrt zu einer super-spannenden Sache zu machen, die die Leser bis zum Ende in ihren Bann zieht. (Sehr schön finde ich auch, dass nicht alle Lehrer*innen über einen Kamm geschoren werden, sondern sehr verschieden beschrieben werden, genauso wie die Schüler*innen.)

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Diese Rezension wurde verfasst von KC; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 24.05.2023