Sandor - Abenteuer in Transsilvanien
- Autor*in
- Flechsig, Dorothea
- ISBN
- 978-3-943030-03-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Puille, Christian
- Seitenanzahl
- 121
- Verlag
- Glückschuh
- Gattung
- –
- Ort
- Falkensee
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Das neue Abenteuer mit Jendrik und Sandor, der kleinen Fledermaus mit dem Knick im linken Ohr, führt nach Transsilvanien, einer Gegend im heutigen Rumänien, in der verschiedene Volksgruppen ihre Eigenheiten behalten haben. Unter anderem leben dort die "Siebenbürger Sachsen", sodass man sich mit Deutsch verständigen kann. Das Abenteuer beginnt mit einem zwielichtigen Mann, der in seinem Koffer eine Pistole mitführt.
Beurteilungstext
Jendrik wird mit seinem kleineren Bruder Tom, seiner (geschiedenen) Mutter Freya und deren Freund, dem Kinderpsychologen Dr. Hans Betz, die Sommerferien in Rumänien verbringen. Sein kleiner Freund, die sprechende Fledermaus Sandor, kommt aus Transsilvanien und will Jendrik vor Ort alles Sehenswerte zeigen. Da er selbst hinfliegen will, reist er drei Wochen vorher ab. Der verabredete Treffpunkt ist die Kirche im Ort Bacel, "am vierten Ferientag … Punkt 20 Uhr". Sandor wird sich allerdings verspäten, denn ihm wird von einer Vogelschutzwarte zwischenzeitlich ein kleiner Ring am Flügel befestigt (Dresden FMC 140065), er konnte also nicht pünktlich sein. (Werden Fledermäuse wirklich beringt?) Zwischenzeitlich gibt es am Flughafen den ersten Verdacht auf einen zwielichtigen Mann, denn ein Herr Petrus Chavalli führt eine Pistole in seinem Koffer mit - und der will ausgerechnet auch nach Bukarest fliegen!
Ganz nebenbei erfahren wir eine Menge Kleinigkeiten über das Land, in das unsere Vier plus Einer reisen, und über die Menschen, die dort wohnen. Sie sind offensichtlich arm, fahren mit Pferdefuhrwerk oder altem, klapprigem Auto mit einem Sprung in der Scheibe, fahren auf staubiger Straße. Zum Zieldorf Bacel sagt Mutter Freya: "… wie bei uns vor 100 Jahren". In der orthodoxen Kirche sitzen "viele alte Frauen in dunkler Kleidung und mit schwarzen Kopftüchern" und es gibt einen Scheidungsraum. Wie bitte? Hochzeitsraum? Nein, ein scheidungswilliges Paar wird für 14 Tage in einen Raum gesperrt. Dort gibt es von allem nur eins: Bett, Teller, Besteck, Brot, Kanne Wasser … Wenn die beiden sich nach dieser Zeit immer noch trennen wollen, dann muss es wohl wirklich sein.
Damit wir auch wirklich weiterlesen, wird natürlich das Abenteuer nicht außer Acht gelassen, denn der Dieb der Kirchenschätze muss gefunden und gefasst werden. Ohne Sandor wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Kinder zwischen 8 und 11 Jahren werden vor allem das Verhältnis von Junge und Fledermaus lieben und die Vorurteile (vor allem der Erwachsenen) gegen die Menschen aus Rumänien als oft unbegründet erleben. Die Menschen, denen unsere Urlauber begegnen, sind jedenfalls alle sehr hilfsbereit und trotz ihrer Armut sehr freigiebig.
Christian Puille steuert 32 zum Teil ganzseitige farbige Bilder bei, die die nächste Lese-Etappe schnell erreichen lässt - und schon sind 10 Kapitel erreicht. Wenn man dann will, darf man auch noch die sechs Seiten "Wissenswertes über Transsilvanien" lesen. Ein bisschen Bildung schadet nicht.
Die Geschichte ist übrigens zuerst als Hör-CD erschienen - offensichtlich ist der Verlag der Meinung, dass man auf das Buch doch nicht verzichten kann. Stimmt.