Sagen des Altertums - Das Hausbuch der griechischen Sagen

Autor*in
ISBN
978-3-8369-5183-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Menschik, Kat
Seitenanzahl
250
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Hildesheim
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wir leben aus unseren Quellen, zitieren, benutzen Namen, Hinweise auf Geschichten, die wir alle kennen sollten. Das ist einerseits die Bibel und auf der anderen Seite sind es die Geschichten und Sagen der Antike. Hier ha wir das Handbuch der griechischen Sagen, die zugleich die der Römer sind.

Beurteilungstext

Ein Buch, das in keinem Haushalt fehlen darf, es sei denn, er besitzt bereits entsprechende Bücher. Aber auch das ist kein Hinderungsgrund, denn Edmund Jacobys Auswahl ist sehr umfassend. Sein Erzählstil ist der Thematik angemessen, ein bisschen altmodisch in der Wortwahl ("Herakles' Erhöhung"), durchaus angemessen. Wie in allen Sagen sind wir Unkundigen erschlagen von den Namen und den familiären Verbindungen, den Andeutungen und Querverweisen. Für uns Wissende ist das eher langweilig. Der Autor muss ein ums andere Mal entscheiden, ob er für ein Kind schreibt oder um die Sage in einem angemessenen Rahmen zu erzählen. Richtig, man muss nicht alles beim ersten Lesen verstehen - sonst gäbe es keinen Zuwachs.
Jacoby beginnt mit der Vorgeschichte, der Entstehung der Welt mit dem Chaos, mit Gaia, den Titanen und gleich mit den familiären Verbindungen, die uns fremd sein dürften. Wir wissen, dass es Mama gibt und Papa, und die beiden schaffen Kinder. Und die wiederum… Alles anders. Da gebiert Zeus seine Athene selbst, indem er die schwangere Metis verschlang. Hephaistos war Geburtshelfer, indem er den Schädel von Zeus mit einer großen Axt spaltete und Athene das Licht der Welt erblickte. Da entsteht aus dem heißen Blut des abgeschlagene Kopfs der Medusa das geflügelte Pferd Pegasus. Und noch eine Reihe von Einzelheiten erfahren selbst die, die sich auszukennen glaubten.
Übersicht: Prometheus & die ersten Menschen (Kennzeichen: Feuer) / Perseus / Herakles, der einzige Mensch, der es schaffte, zu einem Gott zu werden / die Argonauten / Theseus / Theben / Troja und - selbstverständlich - die Odyssee.
Wie in einem Sachbuch gibt es einen Anhang mit diversen Registern und Erklärungen.

Die Illustrationen sind merkwürdig und zugleich gut, aber viel zu selten. 10 Kapitel-Einführungen als einseitigem Ringdruck, dazu 13 ganzseitige und rahmenlose Bilder mit wenigen integrierten Textanteilen, Situationsstopp, im Stil der 1950er Jahre so erstellt, als seien es Computerbilder: Glatte Flächen, Schatten wie nach einer Umwandlung in eine Vektor-Graphik mit zugleich holzschnittartig gestaltetem Rand. Kat Menschik macht hier einen Spagat, der gut gelingt. Leider zu wenig, denn auch die kurzen Texte hätten noch kleine Illustrationen verdient gehabt. Wenn Ikarus nur als kleines Zitat in der Kapitelvignette des Vorworts erscheint …

Aber alles in allem ein Hausbuch von Gerstenberg - in der Ausstattung wie im (textlichen) Inhalt nur zu loben.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010