Sabber Schlabber Kussi Bussi

Autor*in
Lehmann, Anita
ISBN
978-2-940481-75-0
Übersetzer*in
Kubulla-Cottone, Stefanie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Fryza, Kasia
Seitenanzahl
36
Verlag
Helvetiq
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Basel
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Emma ist fünfeinhalb und kuschelt gerne mit Mama und Papa. Doch wenn ihre Verwandten kommen, wollen sie ebenfalls mit Emma kuscheln- doch sie möchte das nicht. Als Papa dann einen starken Hund namens Titan mitbringt, wird der Besuch schlabbernd in die Flucht geschlagen.

Beurteilungstext

"Sabber Schlabber Kussi Bussi" hat einen sehr markanten Titel und in seiner Aufmachung ebenso besonders. Zwischen dicken Pappbuchdeckeln finden sich fantasievolle, kolorisierte Zeichnungen, die alle die Geschichte rund um Emma und die Kusswut ihrer Verwandten unterstützen sollen. Doch das Problem der Geschichte, die ungewollte Nähe, kann meines Erachtens nach nicht annähernd gelöst werden.
Zunächst wird die Figur Emma vorgestellt, die davon berichtet, gerne mit ihren Eltern zu kuscheln. Diese vergleicht sie mit Tieren: die Mutter als Luchs und den Vater als Grizzlybär. Diesen Vergleichen folgend könnten jetzt entsprechende Eigenschaften beider Tiere assoziiert werden, die dann den Eltern zugeschrieben werden könnten. Weiter berichtet Emma dann durch Bild und Text davon, dass sie gerne mit den Eltern kuscheln und knuddeln würde, allerdings nicht mit dem Besuch. Dieser Besuch, in Form von Tante, Onkel und Oma, fällt ebenfalls einem Vergleich zu diversen Tieren zum Opfer, deren Eigenschaften sehr negativ konnotiert sind. So wird der Onkel als Walrossbulle mit riesigen Hauern dargestellt, der nach Muscheln riecht. Auch Tante und Oma kommen sehr negative Eigenschaften zugeschrieben, die darauf schließen lassen, dass es nötig ist, eine Lösung für das Problem der ungewollten Küsse zu finden, da diese regelrecht widerlich anscheinen. Entgegen der Vermutung, dass die starken Elternfiguren hinsichtlich der Problematik aktiv werden oder auch die Figur Emma lernt, ihre Bedürfnisse auszusprechen und ein klares "Nein" zu formulieren, erscheint ein dritter, meiner Meinung nach nicht adäquater Lösungsansatz in Form des Hundes Titan. Diesem werden Stärke und eine besondere Leidenschaft für das Geben von Küsschen zugeschrieben. Die Problematik wird damit gelöst, dass fortan Titan zuerst den küssenden Besuch begrüßt und dieser dann fluchtartig verschwindet.
Meiner Meinung nach ist dieses Bilderbuch inhaltlich damit sehr enttäuschend, da weder eine genaue Auseinandersetzung mit Emmas Bedürfnissen noch ein Aspekt der Emanzipierung oder Selbstbehauptung Erwähnung findet, was für ein Bilderbuch ab 4 Jahren (Altersangabe des Verlags) wirklich wünschenswert gewesen wäre.
Auch illustratorisch kann mich das Buch nicht überzeugen, da die Illustrationen teilweise einen Fokus haben, der die Betrachtung sehr schwierig macht und auch von der Farbgebung sehr grell oder aber zu dunkeln sind, um sich auf die Darstellung konzentrieren zu können.

@lesewuermchen

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 157; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.02.2020

Weitere Rezensionen zu Büchern von Lehmann, Anita

Lehmann, Anita

Sabber Schlabber Kussi Bussi

Weiterlesen