Rotfischchen

Schlagwörter

• Abenteuer
• Tiere

Teaser

In Anlehnung an das bekannte Märchen vom Rotkäppchen erzählte Geschichte eines schüchternen Walfischchens

Beurteilungstext

In Anlehnung an das bekannte Märchen vom Rotkäppchen erzählt der Autor die Geschichte des kleinen Rotfischchens, das seiner kranken Großmutter ein Körbchen mit Krabben bringen soll und dabei dem bösen Hai begegnet. Wie im Grimmschen Märchen wendet der Hai eine List an, kommt vor Rotfischchen zur Großmutter, um dort seiner Beute aufzulauern. Damit endet allerdings jede Parallele. Was in der finsteren Höhle geschieht, kann der Betrachter des Bilderbuches zunächst nur erahnen. Die Auflösung ist schwer nachzuvollziehen: Großmutter entpuppt sich als gefräßiger Walfisch, der den Hai verschlingt und Rotfischchen wird irgendwann auch zu einem stattlichen Wal heranwachsen und seine schüchterne rote Farbe ablegen. Die Geschichte ist schlichtweg unlogisch aufgebaut. So ist es absolut unglaubwürdig, dass sich Hai und Großmutter Wal bis zum Eintreffen Rotfischchens völlig unbemerkt voneinander in der Höhle aufhalten. Zudem ist selbst ein Babywal um einiges größer als ein ausgewachsener Hai. Auch sollte man nicht einmal in einem Märchen darüber hinweggehen, dass sich Wale ausschließlich von Kleinstlebewesen ernähren. Da hätte der Autor besser Fantasiewesen als Protagonisten seiner Geschichte gewählt. Gelungener als der Text sind die Illustrationen in leuchtenden Farben, schlicht, aber aussagekräftig. Passend zur Handlung unter Wasser sind die Textzeilen in Wellenform gedruckt. Ein dicker Druckfehler, der bei einem Buch dieser ungewöhnlich hohen Preisklasse nicht zu erwarten ist: Auf der dritten Textseite heißt es “Rotfischen”statt “Rotfischchen”.