Rotes Licht, grünes Licht

Autor*in
Allori, Lou
ISBN
978-3-7432-1473-6
Übersetzer*in
Reibert, Hanna
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
189
Verlag
Loewe
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Bindlach
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Student Will hat finanzielle Schwierigkeiten. Auf einer Party wird ihm eine Visitenkarte mit einer Telefonnummer zugesteckt, welche ihn von all diesen Sorgen befreien soll. In einer Halle mit weiteren ihm unbekannten MitspielerInnen lässt Will sich auf ein Spiel ein, bei dem es ihm wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod geht. Die MitspielerInnen spielen in verschiedenen Spielen gegeneinander. Und die wichtigste Regel dabei: Wer verliert, stirbt.
Eine inoffizielle Fanfiction zur Serie "Squid Game"

Beurteilungstext

Will ist als Student von Geldsorgen geplant. Auf einer Party wird ihm anonym eine Telefonnummer zugesteckt, die ihn von diesen Sorgen befreien soll. Kurze Zeit später findet er sich in einer Halle voll mit Unbekannten wieder. Ihnen wird eine enorme Geldsumme versprochen, wenn sie ein paar Kinderspiele spielen. Die Teilnahme ist freiwillig. Eine schriftliche Einverständniserklärung verdeutlicht die Regeln: 1. Eine Weigerung, ein Spiel vorzeitig abzubrechen, ist unzulässig. 2. Wird ein Spiel vorzeitig abgebrochen, wird der Spieler eliminiert. 3. Wenn sich die Mehrheit der Spieler dazu entscheidet, werden die Spiele beendet. Alle SpielerInnen stimmen zu und übernachten gemeinsam in der Halle. Am nächsten Tag beginnen die „Spiele“ und schnell wird klar, dass es hier um Leben oder Tod geht. Die TeilnehmerInnen sind mit echten Waffen ausgestattet und kämpfen um das eigene Leben. Will bleibt keine Chance das Erlebte zu verarbeiten. Auch in den folgenden Tagen enden alle Spiele damit, dass die Verlierer augenblicklich sterben, einer Hinrichtung gleich. Außer den TeilnehmerInnen befinden sich noch maskierte HelferInnen in der Halle. Eine davon scheint Will heimlich Hinweise zuzustecken. Doch wer verbirgt sich hinter der Maskierung? Trotz des enormen psychischen Drucks und des Verlustes von MitspielerInnen lernt Will einige der anderen TeilnehmerInnen kennen und bemerkt, dass sich alle aus finanziellen Gründen auf die Spiele eingelassen haben. Doch permanent stellt sich die Frage, wer hinter solch einem grausamen Spektakel steckt.
Als die Berichterstattung über die Serie „Squid Game“ durch die Medien ging, war ich sprachlos. Wie auf der Rückseite des Buches angekündigt, ist dieses Buch die inoffizielle Fanfiction zur genannten Serie. Und beim Entsetzen über die Inhalte steht das Buch der Serie in Nichts nach. Kriterien wie Sprachstil, Authentizität der Protagonisten oder Spannungsbogen rückten für mich beim Lesen in den Hintergrund. Der Plot nahm mich derart ein. Um dies zu erreichen, bedarf es natürlich einem fesselnden Schreibstil und spannenden Hauptpersonen. Die abscheuliche Grundidee von „Squid Game“ ist aber auch in diesem Buch das bewegendste Moment. Die Frage „Wie weit würdest du gehen?“ zieht sich durch das gesamte Buch ebenso wie durch Wills Gedanken. Brutal und enthemmt handelt einige. Andere geben sich selbst auf oder hadern mit dem Schicksal der Geschwister, welche im gleichen Spiel verhaftet sind. Neben dem finanziellen Druck haben die TeilnehmerInnen meist wenig gemein und so vielfältig sind auch ihre Verhaltensweisen. Immer wieder drängt sich die Frage auf, wer hinter den Spielen steckt, welche Rolle die maskierten HelferInnen spielen und warum sich keine Mehrheit bilden lässt, um dem grausigen Handeln ein Ende zu setzen.
Ein eingängiges Buch, welches im Kopf genauso viele Bilder wie im Film entstehen lässt. Im Unterricht als Diskussionsgrundlage für ethische Fragen ideal, allerdings auch alles andere als für sensible Menschen geeignet, deshalb „nur“ ein empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 20.11.2023