Rose und die verschwundene Prinzessin

Autor*in
Holly, Webb
ISBN
978-3-7607-5363-8
Übersetzer*in
Mierswa, Stefanie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
334
Verlag
arsEdition
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das junge Dienstmädchen Rose ist Angestellte im Hause des einflussreichen Zauberers Mr. Fountain. Die Entdeckung ihrer Zauberkräfte führt dazu, dass sie als einfaches Kind aus dem Waisenhaus plötzlich in den vornehmen Kreisen dazu gehört, in denen ihr Hausherr sich bewegt. Doch es gehen seltsame Dinge in der Stadt vor sich und der König beauftragt Mr. Fountain, das Geheimnis um die bedrohlichen Vorfälle zu ergründen ...

Beurteilungstext

Es handelt sich bei "Rose und die verschwundene Prinzessin" um den Fortsetzungsroman des ersten Teils "Rose und das Geheimnis des Alchemisten", in dem sie ihre Zauberkräfte entdeckt hat. Jedoch lässt sich der Roman problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, da alle relevanten Informationen aus der Vorgeschichte in die Handlung eingebettet werden.
Die Erzählung erinnert an vielen Stellen an Harry Potter: Rose ist wie Harry ein Waisenkind, das von seinen Zauberkräften, die es von seinen Eltern geerbt hat, nichts wusste. Ähnlich wie Harry entpuppt auch sie sich als erstaunlich begabte Zauberin, die dazu im Stande ist, die Hauptrolle in einer gefährlichen Auseinandersetzung zwischen guten und bösartigen Magiern zu spielen. Ihr Lehrer, der Alchemist Mr. Fountain, erinnert mit seiner väterlichen Art, Rose zur Seite zu stehen, mit seiner Weisheit und mit der Überzeugung, Magie ausschließlich für friedliche Zwecke einzusetzen, an Dumbledore. Selbst die Beschreibung seines Arbeitszimmers lässt deutliche Parallelen erkennen, so beispielsweise die Ausstattung mit diversen sonderbaren Gerätschaften.
Auch werden zwischenmenschliche Konflikte angesprochen, die in ähnlicher Weise in Harry Potters Welt zum Tragen kommen: Etwa Neid, Missgunst und Argwohn besonderen Begabungen gegenüber, aber auch die Wahrnehmungsdifferenzen zwischen privilegierten und benachteiligten Kindern. So ist beispielsweise Freddie, der in einem wohlhabenden Haus als Sohn von Magiern aufgewachsen ist, begeistert vom Schnee, während Rose auf Grund ihrer Kindheit eine Ablehnung dagegen verspürt: Im Waisenhaus musste sie im Winter frieren, nun als Dienstmädchen ist es ihre Aufgabe, Schnee zu schippen.
Häufige Darstellungen der Innensicht Roses erleichtern dem Leser die Identifikation mit ihrer Sichtweise. Roses Wahrnehmung zwischenmenschlicher Probleme wird dabei durchaus differenziert dargestellt; beispielsweise kann sie die Beweggründe ihrer Widersacherin Susan nachvollziehen, fühlt sich aber dennoch von deren Gemeinheiten verletzt. Solche und ähnliche Einblicke in Roses erstaunlich reflektierte Gefühlswelt wirken bisweilen unrealistisch abgeklärt. So fühlt sich zumindest der erwachsene Leser an den pädagogischen Zeigefinger erinnert.
Die magische Welt, die Rose auf Grund ihrer Vergangenheit beinahe ebenso fremd ist wie dem Leser, wird an vielen Stellen detailliert und faszinierend geschildert: Beispielsweise vermag Rose es, in glatten Oberflächen Bilder zu sehen, die ihr rätselhaft und gleichzeitig wahr vorkommen. Verschiedene magische Fähigkeiten des Katers Gustavus sind unterhaltsam und überraschen Rose und den Leser gleichermaßen während der gesamten Erzählung.
Anders als Harry Potter ist die Geschichte von Rose eindeutig für Mädchen geschrieben: Prinzessinnen, schöne Kleider, Puppenhäuser und Schlösser spielen eine wichtige Rolle in Roses Leben. Die Erzählung ist chronologisch aufgebaut und in 15 Kapitel aufgeteilt. Zahlreiche Andeutungen des bevorstehenden Abenteuers bauen Spannung auf. So sind wohl auch junge Leser im Stande, den recht umfangreichen Roman zu lesen.
Insgesamt ist "Rose und die verschwundene Prinzessin" empfehlenswert, da die spannende Erzählung mit phantasievollen Beschreibungen der Zaubererwelt und gefühlsbetonten Passagen angereichert ist. So ergibt sich ein facettenreiches Gesamtbild, das den Leser in die fremde Welt entführt.

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Diese Rezension wurde verfasst von nv.
Veröffentlicht am 01.01.2010