Robin ist verliebt

Schlagwörter

• Familie
• Gefühle
• Kindheit
• Komik/Humor
• Tod/Sterben

Teaser

Der 5-jährige Robin macht sich viele Gedanken über die Menschen und die Welt. Er hat eine tolle Familie, ein treues Kuscheltier und ein sehr, sehr großes Herz. Mal verliebt er sich in seine Kindergartenfreundin, mal in die Erzieherin und für immer natürlich in seine Mama. Er lässt jeden an seinen Gedanken teilhaben und das macht ihn so liebenswert. Ob traurig oder lustig, in phantasievollen Bildern lässt er die Welt bunt und lebenswert erscheinen.

Beurteilungstext

Diese wunderbare Erzählung stellt den kleinen Robin in den Mittelpunkt. In kurzen, überschaubaren Kapiteln lässt er die Lesenden bzw. Vorlesenden an seinem Leben teilhaben. Dabei geht es um lustige Alltagsgeschichten, aber auch ganz tief empfundene Gefühle wie Liebe und Trauer. Das Besondere an diesem Buch ist die Perspektive des Fünfjährigen, der auf einfache, zutreffende Erkenntnisse kommt. Es ist dem Autor außerordentlich gut gelungen, diese Perspektive glaubhaft und durchgängig beizubehalten. Auch wenn die eigene Lektüre möglich wäre, ist das Vorlesen bzw. Begleiten zu empfehlen. Die Auswahl der Themen bedarf sicherlich der Diskussion bzw. Erklärung durch Vertrauenspersonen. Der Schwerpunkt liegt auf jeden Fall auf der Gefühlsebene und sollte deshalb begleitet werden. Humor und Komik kommen jedoch nicht zu kurz und lassen oft schmunzeln und herzhaft lachen.
Die Illustrationen sind ebenfalls besonders hervorzuheben. Manchmal großflächig, oftmals jedoch nur eingestreut, bleiben sie durch die Pastelltöne und die feine Pinselführung stets im Hintergrund und drängen sich nicht auf. Trotzdem unterstützen sie die Stimmung und den Inhalt auf sehr empfindsame Weise. Auch hier steht die unterhaltsame, komische Darstellung an erster Stelle, ohne jemals albern oder kleinkindhaft zu erscheinen. Ästhetisch und ernsthaft unterstützt sie die Aussagen des Textes und trägt damit zu einem positiven Leseerlebnis bei.
Insgesamt ist dieses Buch ein Beispiel für empathische, ästhetische Leseerziehung im absolut positiven Sinne. Es macht Freude, an den Gefühlen und Gedanken anderer Menschen teilzuhaben. Im Austausch mit den anderen kann ich neue Ideen und Erkenntnisse sammeln. Schlussendlich geht es um Menschwerdung, auch in jungen Jahren. Diesen philosophischen Ansatz findet man in jedem Kapitel.