Roberts Handbuch Nummer 1 Tausend Tipps für Feiglinge
- Autor*in
- Susso, Eva
- ISBN
- 978-3-8369-5643-7
- Übersetzer*in
- Dörries, Maike
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Chaud, Benjamin
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2018
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Teaser
Robert lebt in einer Welt aus Tagträumen und schwärmt für ein Mädchen, das ihn gar nicht kennt. Um ihre Gunst zu gewinnen, möchte er Paris‘ mutigster Junge werden, was er schon bald unter Beweis stellen kann.
Beurteilungstext
Robert entstammt einer reichen pariser Familie. Die familiären Gepflogenheiten scheinen eher dem vorletzten Jahrhundert zu entstammen, während die Geschichte doch in der aktuellen Zeit spielt. Doch das viele Geld ist dem Jungen nicht von Nutzen, wenn es ihm an Mut fehlt. Auch das Buch „Tausend Tipps für Feiglinge“ aus der Familienbibliothek ist dabei keine große Hilfe, da sich die Ideen nur schwer umsetzen lassen.
Die Geschichte ist leider sehr langweilig. Einige Kapitel spielen für den Verlauf des Buches überhaupt keine Rolle. Man erwartet zum Beispiel, dass Hugos verlorene Pokerrunde für den Hergang eine Rolle spielt. Diese Szene ist eher zusammenhanglos. Insgesamt sollte sich der Autor nicht so viel auf irgendeinen beliebten, arroganten Jungen konzentrieren. Denn der Protagonist sieht diesen nicht mal als Vorbild. Es wäre hilfreicher, realistische Tipps zu geben, wie man mehr Selbstbewusstsein aufbaut oder Schüchternheit überwindet. So könnte der Leser wenigstens noch einen Nutzen aus dem Buch ziehen. Zum Ende hin versucht der Autor Spannung aufzubauen, was kaum gelingt. Denn wirklichen Mut beweisen muss Robert auch hier nicht. Damit ist die Erzählung sehr unbefriedigend, vielleicht auch, weil man aufgrund des Titels ein anderes Ergebnis erwartet.
Der Er-Erzähler betrachtet die Situation aus der Sicht des Protagonisten Robert und ermöglicht den Einblick in dessen Gefühlswelt. So werden natürlich dessen Sorgen vermittelt. Trotzdem kann man sich nur schwer in Robert hineinversetzen. Seine Denk- und Verhaltensweisen sind manchmal einfach nicht nachvollziehbar.
Die Sprache ist durch einfaches Vokabular und leichte Syntax gut verständlich und für Leseanfänger gut geeignet. Der Lesefluss wird durch die häufig genutzte wörtliche Rede stark beschleunigt. Allerdings wirkt diese mehrfach unrealistisch und sehr gezwungen, da der Autor versucht, hierdurch wichtige Inhalte zu vermitteln.
Illustrationen finden sich auf fast jeder Seite in unterschiedlicher Größe. Mal ist nur ein Detail skizziert, mal nimmt das Bild die komplette Seite ein. Die Zeichnungen sind durchgehend in Schwarz und Weiß gehalten. Große graue und schwarz strukturierte Flächen lassen die Bilder sehr dunkel und damit düster erscheinen. Damit wird auch amüsanten Szenen der lustige Aspekt genommen. Auf Darstellungen mit vielen Einzelheiten verliert der Betrachter die Übersicht, da sich die Details nur schwer voneinander abheben. Der Malstil lässt die Figuren ernst und böse erscheinen. Selbst die Hauptpersonen machen auf den meisten Bildern keinen sympathischen Eindruck.
Hilfreich sind die Darstellung aller wichtigen Figuren im vorderen Buchdeckel sowie die Stadtkarte von Paris im hinteren Buchdeckel mit den wesentlichen Orten, die im Buch behandelt werden.